Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Medikamente und Stillen

Frage: Medikamente und Stillen

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Liebe Biggi, ich habe mal wieder eine Frage. Meine Tochter ist mittlerweile 2 Jahre und 4 Monate und wir haben eine schöne Stillzeit. Nach anfänglichen Problemen (Milchstau etc.) haben wir 9 Monate ausschließlich gestillt und dann hat sie ab und an dazu gegessen. Richtig essen ging erst mit einem Jahr los. Mittlerweile trinkt sie meist nur noch zum Einschlafen abends und evtl. in der Nacht ein oder zwei mal.Ich habe eigentlich vor sie sich selbst abstillen zu lassen. Nun habe ich wieder Probleme mit meiner Schilddrüse bekommen (Morbus Basedow) und ich muß Medikamente nehmen. Das Mittel heißt Carbimazol, in der PAckungsbeilage steht, dass bis 10mg gestillt werden kann (meine Dosis). Meine Internistin riet mir trotzdem abzustillen (es wäre doch jetzt auch langsam Zeit!), aber sie meinte wenn nicht sollte ich die Kleine nach ca. 4 Wochen mal untersuchen lassen. Die Kinderärztin ist noch mehr fürs abstillen. Ich muß die Tabletten wahrscheinlich 6 bis 12 Monate nehmen. Evtl. in einer geringeren Dosierung (5mg). Was kannst Du mir raten? Ich merke, sobald das Thema im Umfeld meiner Tochter angesprochen wird, will sie wieder öfter trinken. Ich würde diese schöne Stillbeziehung ungern zwangsweise beenden. Ich hoffe, Du kannst mir helfen. Vielen Dank im voraus. Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, leider ist es oft so, dass bei älteren Stillkindern von „Außenstehenden" nicht verstanden wird, warum noch gestillt wird, doch das ist ein weites Thema, auf das wir jetzt wohl nicht eingehen müssen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann auch in der Stillzeit behandelt werden. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Zu den Thyreostatika zählen Carbimazol, Natriumperchlorat, Propylthiouracil und Thiamazol. Carbimazol wird zu Thiamazol als aktivem Metaboliten verstoffwechselt. Carbimazol und Thiamazol besitzen M/P-Quotienten von etwa 1. Unter täglich 40 mg Carbimazol sind Methimazol-Spitzenwerte von 0,72 mg/l Milch gemessen worden (Cooper 1984). Daraus errechnet sich eine relative Dosis von maximal 27 % Carbimazol für den gestillten Säugling. Im Durchschnitt sind aber eher 2 - 10 % der gewichtsbezogenen Dosis anzunehmen (Übersicht in Bennett 1996). ... „Empfehlung für die Praxis: Propylthiouracil ist Thyreostatikum der Wahl in der Stillzeit und sollte Thiamazol und Carbimazol insbesondere dann vorgezogen werden, wenn deren Erhaltungsdosis mehr als 5 mg/Tag beträgt. Liegt die Propylthiouracildosis im oberen therapeutischen Bereich, sollten nach etwa 3 Wochen die Schilddrüsenparameter des Säuglings kontrolliert werden. Dies gilt natürlich er recht, wenn mit höheren Dosen der anderen Thyreostatika behandelt wurde. Natriumperchlorat soll in der Stillzeit nicht genommen werden. Schilddrüsenhormone sollten nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch höhrere Thyreostatikadosen erforderlich werden" Bei diesen Angaben muss auch in Betracht gezogen werden, dass sie sich auf voll gestillte Säuglinge und nicht auf Zweijährige beziehen. Sprich doch nochmals mit der Ärztin. LLLiebe Grüße Biggi


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