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Magen-Darm-Virus! Ißt seit 4 Tagen nichts!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Magen-Darm-Virus! Ißt seit 4 Tagen nichts!

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Hallo liebe Biggi, du hast mir schon oft wirklich geholfen und konntest mir meine Ängste nehmen. Nun bin ich wieder in schrecklicher Angst um meinen 15 Monate alten Sohn. Er hat einen Magen-Darm-Virus, der zuerst mit erbrechen anfing, dass nun Gott sei dank vorbei ist, doch seit 4 Tagen hat er Fieber, ist schlapp und hat ca. 7-8 mal am Tag Durchfall. Natürlich war ich schon beim Kinderarzt, der meinte, dass er noch ganz o.k. ist, d.h. er hat 330 g bei sonst 10400 kg abgenommen und zeigt keine Zeichen von Dehydration. Meine Sorge ist, dass er gar nicht ißt (mal ein Bröcklein Keks oder Traubenzucker) aber sonst trinkt er aber so ca. 300-400 ml Wasser und Tee. Bisher hatte ich ihn zwei mal täglich gestillt. Nun möchte er und ich mehr stillen und er bekommt seit er krank ist so 5-7 mal die Brust. Dabei habe ich aber auch nicht das Gefühl, dass er viel trinkt, sondern mehr nuckelt. Der Kinderarzt hat mir zuerst Uzara Durchfallsaft verschrieben, auf den Saft erbricht sich mein Sohn fast. Dann kam als Alternative Tiorfan, was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Kannst du mir einige Tipps geben? Vielen Dank schon mal und liebe Grüsse!


Biggi Welter

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Liebe Jugomama, es ist völlig normal, dass ein krankes Baby nichts essen möchte, mach dir da keine Sorgen. Selbst wenn dein Baby abnimmt, ist das nicht schlimm, das holt es sich wieder! Ein krankes Baby, das sich erbricht, profitiert davon, wenn es weiterhin gestillt wird. Ist das Baby in der Lage, irgendeine Nahrung oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen, dann sollte es Muttermilch sein. Da Muttermilch schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht, einige der Nährstoffe und etwas von der Flüssigkeit der Milch auf, bevor sie wieder hoch kommt. Andere Getränke, die gemeinhin empfohlen werden, Cola Getränke (Wasser, Tee) zum Beispiel, bieten nur einen geringen Nährwert und keinerlei Antikörper, wie sie in der Muttermilch zu finden sind. Ist der Magen des Babys sehr in Aufruhr und erbricht es sich nach jeder Mahlzeit, dann kanst du versuchen, den größten Teil deiner Milch auszustreichen und dem Kind die weniger volle Brust zum Trösten anzubieten. Wenn die Milchmenge pro Mahlzeit verringert wird bei gleichzeitigem häufigerem Anlegen , verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind alles sofort wieder erbricht. Ist das Kind mit den kleineren Milchmengen über einige Stunden hinweg zurechtgekommen, kann es vielleicht auch wieder größere Mengen tolerieren. Es ist also ganz gut, wenn dein Baby scheinbar nur nuckelt, denn eine geringe Menge bekommt es immer. Lege also weiterhin möglichst oft an! Da dein Sohn schon älter als sechs Monate ist, kannst Du versuchen, ihm Eiswürfel zum Lutschen oder Wasser mit einem Teelöffel zu geben. Der Vorteil von Eis liegt darin, dass es nur langsam in den Magen gelangt und gleichzeitig eine Ablenkung für das Kind darstellt. Auf diese Weise bleibt der Magen für eine größere Zeitspanne leerer. Manche Mütter frieren auch abgepumpte Milch ein. Das Gefährliche am Erbrechen ist die Dehydrierung (das Austrocknen). Es ist wichtig, dass Du die Anzeichen dafür kennst und weißt, wie dem Austrocknen vorzubeugen ist. Das Erbrechen hört bei einem Stillkind meist innerhalb weniger Tage wieder auf. In schweren Fällen jedoch, oder wenn es nicht aufhört, kann der Wasser und Mineralverlust zur Austrocknung führen, die ein ernstes Problem darstellt. Du solltest auf die folgenden Anzeichen der Dehydrierung achten. Hast Du den Verdacht, dass dein Kind austrocknen könnte, wende dich sofort an einen Arzt: • Teilnahmslosigkeit und Verschlafen der Fütterungszeit, • Schläfrigkeit, • kraftloses Schreien, • Elastizitätsverlust der Haut (stehende Hautfalten), • Mundtrockenheit, trockene Augen, • weniger Tränen als normalerweise, • sehr geringe Urinausscheidung (weniger als zwei nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden), • eingesunkene oder eingedrückte Fontanelle (die weiche Stelle auf dem Kopf des Babys), • Fieber. Die beste Art, einer Dehydrierung vorzubeugen, besteht darin, sicherzustellen, dass das Baby viel Flüssigkeit erhält. Bei einem kranken Stillkind geht das am besten durch häufige, kurze Stillmahlzeiten. Vorübergehendes Abstillen bietet keinerlei Vorteile für das Baby. Manche Ärzte verordnen bei einem kranken Baby, das sich erbricht, routinemäßig ein zeitweiliges Abstillen und statt dessen die Gabe von oraler Elektrolytlösung (zum Beispiel Oralpädon) oder eine andere orale Rehydrationstherapie. Bei einem mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Säugling wäre dieser Rat richtig, aber bei einem Stillkind bietet ein zeitweiliges Abstillen keinerlei Vorteile. Im Gegensatz zu künstlicher Säuglingsnahrung oder anderen Milchprodukten, die bei einem Baby, das sich erbricht, möglichst vermieden werden sollen, ist Muttermilch eine leicht und schnell verdauliche, natürliche (physiologische) Flüssigkeit (Ewer, 1994). Außerdem kann ein zeitweiliges Abstillen das Leben für Mutter und Kind sehr schwierig machen. Wird einem kranken Kind plötzlich der vertraute Trost durch das Stillen genommen, reagiert es enttäuscht und aufgeregt. In der Zwischenzeit bildet sich in den Brüsten der Mutter weiterhin Milch, und sie werden immer voller. So muss die Mutter sich nicht nur um ihr krankes und möglicherweise untröstliches Baby kümmern, sondern noch zusätzliche Zeit dafür aufwenden, Milch auszustreichen oder abzupumpen, um zu verhindern, dass ihre Brüste zu voll werden. Ich hoffe es geht deinem Schatz bald wieder besser. LLLiebe Grüße Biggi


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