Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

letzter Schritt zum Abstillen

Frage: letzter Schritt zum Abstillen

Shakira84

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Hallo Frau Welter, mein Sohn der mittlerweile 14 Monate ist, wird nur noch morgens nach dem aufwachen gestillt. Mir fällt es schwer bzw. ich traue mich nicht den letzten Schritt zum abstillen zu wagen. Wie stell ich das am Besten an, dass mein Kind sich nicht fühlt als würde ich ihm die Nähe entziehen? Und wie stelle ich es an, dass ich keine Brustprobleme bzw. Milchstauprobleme bekomme, da ich ja bereits nur noch einmal täglich stille? Zur Info mein Sohn frühstückt bereits etwas später auch zusätzlich etwas mit mir. Jedoch bin ich mir da nie so sicher, ob er wenn ich abgestillt habe, genug mit mir frühstücken wird. Auch habe ich bedenken, wenn wir schlechte Nächte haben und 2-3Stunden Wachphasen haben, wurde er auch Nachts gestillt, weil ich denke nach 3 Stunden wach sein, hat er ja Nachts hunger bekommen. Wie soll ich mich in dieser Situation verhalten, wenn ich nicht mehr stillen kann? Nachts ihm etwas festes zum Essen anbieten? Vielen Dank. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Shakira84, ja, es kann sein, dass u anfangs in der Nacht noch etwas zum Essen anbieten musst und es kann auch sein, dass die Brust noch spannt, auch wenn Du nur noch einmal stillst. Sobald die Brust zu voll wird und zu spannen beginnt, kannst Du zwischendurch gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du Dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Und so lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du nicht mehr so oft und viel stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Baby spürt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein komplettes Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass dein Baby sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil es auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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