Hallo!
Wiedereinmal habe ich ein paar Fragen u.bin über jede Antwort dankbar.
Stille meinen Sohn jetzt 4 Monate alt voll u. habe auch mit meiner Hebamme besprochen ihn bis zum 6. Monat voll zu stillen.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass er seit ca.3,5 Wochen in der Nacht über fast nur gestillt werden möchte - für mich kein Problem, genieße das stillen mit ihm.
Zuerst dachte ich, dass er einen wachstumsschub hat, der sollte allerdings ja wieder vorbei sein? Kann es sein, dass er zuwenig bekommt am Abend also nicht richtig satt wird?
Habe die letzten Tage auch beobachtet, dass er mit wenn ich esse bei jedem Bissen zu sieht u. ihm so sieht es aus richtig das Wasser im Mund zusammen rind. Kann es sein, dass er vielleicht schon etwas anderes als Mumi probieren möchte?
Wenn dann der Zeitpunkt kommt mit dem zufüttern zu beginnen, wie läuft dann das Stillen ab? Muss man dann zwischen durch abpumpen um die Milchproduktion nicht zu stören? Hab da leider nich keine Erfahrung und möchte bei meinem Kleinen nichts falsch machen.
Liebe Grüße
von
Bianca122
am 11.11.2013, 21:35
Antwort auf:
Langsam anfangen eine Stillmahlzeit zu ersetzen?
Liebe Bianca122,
es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt:
• 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche
• 4. Monat: 110 160 g/Woche
• 5. Monat. 400 500 g/Monat
• 6. Monat: 350 500 g/Monat
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Sie können sicher sein, dass Ihr Kleiner genug Milch bekommt.
Was die Einführung von Beikost betrifft gibt es zur Zeit unterschiedliche Meinungen. Wir orientieren uns noch immer an den Vorgaben der WHO. Und empfehlen:
Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt),
• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. In der Regel ist das immer noch so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.11.2013
Antwort auf:
Langsam anfangen eine Stillmahlzeit zu ersetzen?
Hallo,
ich ergänze zu Biggis Antwort noch:
die Stillmahlzeiten werden nicht ersetzt, sondern um BEIkost ergänzt. Das bedeutet, dass Du vor oder nach der Beikost noch beliebig stillen kannst.
Jendrik nahm und nimmt vor allem mittags noch gerne die Brust als Nachtisch :-).
Schritt für Schritt kannst Du dann mehr anbieten. Und auch zu anderen Tageszeiten.
Ungefähr ab dem ersten Geburtstag kehrt sich das Verhältnis feste Nahrung/MuMi langsam um, bis dahin ist MuMi die Hauptnahrungsquelle.
LG
Sarah mit Jendrik
von
Jendriks_Mama
am 12.11.2013, 16:56