Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

länger als sechs monate voll stillen

Biggi Welter

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Frage: länger als sechs monate voll stillen

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hallo biggi, meine tochter ist fast sechs monate alt und zeigt noch nicht die üblichen anzeichen der "beikostwilligen" babys. sie hat ihr geburtsgewicht bereits mehr als verdreifacht, ist also wahrlich wohlgenährt :) ist länger als sechs monate voll stillen mit einem mangel an vitaminen oder eisen oder sonstwas für sie verbunden, bzw. wie lange kann ich sie unbedenklich voll stillen? vorausgesetzt natürlich sie äussert nicht von selbst interesse an fester nahrung. vielen dank für deine antwort, liebe grüsse sandra


Biggi Welter

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? Liebe Sandra, Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und im die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Die Erfahrung zeigt, dass allergiegefährdete Kinder of länger die Beikost verweigern, daraus lässt sich jedoch keine generelle Regel ableiten, dass allergiegefährdete Kinder immer länger als sechs Monate ausschließlich gestillt werden sollten. Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Wenn Du dein Kind anschaust und auf seine Signale achtest, dann wirst Du erkennen können, wann es so weit ist, dass es Beikost braucht und will. So lange es mit Muttermilch alleine gut gedeiht, wird es mit deiner Milch auch perfekt ernährt. Es ist auch hier so, wie bei den meisten Dingen: jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Zeitplan. LLLiebe Grüße Biggi


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