Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ist das sein Rhythmus oder liegt es vielleicht doch an mir???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ist das sein Rhythmus oder liegt es vielleicht doch an mir???

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Liebe Biggi, ich weiss, dass Babys oft trinken wollen, aber manchmal frage ich mich, ob es doch an mir liegt, dass Timo (12 Wochen) in 24 STunden mind. 10x gestillt werden will. Denn ich habe durch meine 2. Tochter (19 Monate) und den Haushalt, wo ich zwar nur mehr das notwendigste mache, aber trotzdem ist es viel Arbeit, manchmal fürs Stillen zuwenig Ruhe. Timo ist auch sehr unruhig, war das aber von Anfang an. Er nimmt allerdings pro Woche meist 150g zu. Und dass er nur so alle 8-9 Tage STuhl hat, ist doch auch ok, oder? Was meinst du? Mehr Ruhe gönnen wäre schön, geht aber nicht, ich bin auch nicht der Typ, der alles liegen und stehen lässt, da fühle ich mich erst recht nicht wohl. Und Haushaltshilfe ist auch nicht drin... Die Versuchung, Timo die Flasche zu geben, ist gross... Wäre das sehr schlimm? Wenn damit alle zufriedener wären? DAnke fürs Lesen und für deinen Tip Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, ob Du Timo weiterhin stillst oder lieber die Flasche gibst, ist ganz alleine deine Entscheidung – die kann dir keiner abnehmen. Allerdings solltest Du bedenken, dass auch das Abstillen nicht die Lösung sein wird. Timo wird weiterhin anstrengend sein, Du musst das Wasser abkochen, Du musst die Flasche zubereiten, Du musst sie danach sterilisieren, Du musst nachts aufstehen. Sicherlich kann dir das Flaschegeben jemand abnehmen, aber die Hauptlast wirst Du damit haben. Nutze jede Möglichkeit der Entlastung für dich. Nimm jede Hilfe, die Du für den Haushalt, das Einkaufen, die Gartenpflege (falls ihr einen habt) usw. bekommen kannst. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn deine Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem. Vielleicht gibt es jedoch in der Nachbarschaft einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen ein nicht all zu hohes Entgelt bereit ist, mit den Kindern ab und zu für eine Stunde zu spielen oder sie spazieren zu fahren, so dass Du in dieser Zeit schlafen kannst oder dir etwas nur für dich gönnst. Eine weitere Entlastung könnte (falls finanzierbar) eine Haushaltshilfe für einige Stunden in der Woche oder im Monat sein. Wenn gelegentlich jemand anders sämtliche Fußböden wischt, dann kann dies schon eine große Hilfe sein. Das Kochen lässt sich durch geschicktes Vorkochen ebenfalls weniger arbeitsintensiv gestalten. Wenn Du statt einer Portion Spaghettisauce gleich die dreifache Menge kochst, kannst Du zwei Portionen einfrieren. Nudeln sind schnell gekocht und die Sauce ist dann für zwei weitere Mahlzeiten fertig im Tiefkühlschrank. Es gibt eine ganze Menge Gerichte, die sich ohne wesentlich höheren Aufwand in doppelter oder dreifacher Menge zubereiten und dann portionsweise einfrieren lassen. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene“ Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Du bist 24 Stunden am Tage, sieben Tage die Woche und das das ganze Jahr im Einsatz. Es ist überlebensnotwendig sich in dieser Situation das (Alltags)Leben so einfach wie möglich zu machen. Solltest Du abstillen wollen und brauchst Tipps dazu, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Biggi, viele deiner Tips habe ich bereits verwirklich (Bügelwäsche usw.), da ich schon bei Kira viel hier im Forum geschmökert habe... Aber trotzdem bin ich den ganzen Tag auf Achse. Mich würde eben auch interessieren, ob ich tatsächlich pro Mahlzeit zuwenig Milch habe, sodass Timo so oft trinken will, oder ob es an ihm liegen kann, sprich, dass er einfach so kleine Mengen so oft trinken will. Denn im zweiteren Falle wäre die Flasche ja dann auch keine Erleichterung, wenn ich ihm 10 Flaschen pro Tag machen müsste... LG SUsanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, Du hast nicht zu wenig Milch, so ein kleiner Magen ist auf viele kleine Mahlzeiten eingerichtet und Muttermilch ist schnell verdaut.. Ich kann dir nicht sagen, ob es Timo länger aushalten würde, wenn Du ihm eine Flasche mit künstlicher Nahrunge geben würdest. Viele Menschen glauben, dass es notwendig sei, das Kind am Abend möglichst „abzufüllen“, damit es nachts länger schläft. Das kann bei dem einen oder anderen Kind tatsächlich einmal vorkommen, aber generell wirkt sich die abendliche Gabe von Brei (oder künstlicher Säuglingsnahrung) nicht positiv auf das Schlafverhalten aus, im Gegenteil, viele Mütter müssen erleben, dass ihr Kind dann häufiger aufwacht. Ich hoffe, Du findest einen Weg, mit dem ihr alle zufrieden sein könnt. LLLiebe Grüße Biggi


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hallo, ich weiß nicht wie lange du oder ob du überhaupt dein 1. Kind gestillt hast. Ich würde es mir jedoch an deiner Stelle gut überlege, ob ich abstille. Ich habe meine Tochter "leider" nur 3 Monate gestillt und in der Zeit auch schon zugefüttert, weil ich weiter zur Schule ging (d.h. täglich 6-8 Std. nicht zu Hause war). Ich fand es zu streßig (z.B. in der Schule während der Pause abpumpen) und dachte mir, das es mit der Flasche einfacher wäre. Es war jedoch ein viel größerer Aufwand (auskochen, zubereiten, richtige Temperatur,...) und ich habe es sehr bereut. Mein kleiner ist jetzt 9 Wochen alt und ich finde, es gibt nichts schöneres, als zu stillen. Da ich studiere, nehme ich ihn mit zur Uni (3 mal 1 1/2 Std. die Woche). Ich finde es wirklich schade, dass ich meine Große nicht lange gestillt habe, aber damals (vor 5 Jahren) konnte ich mir auch noch keine Unterstützung und Hilfen aus dem Internet holen (hatte noch keinen PC), wie heute und ich finde es total super, das es solche Hilfen gibt. An dieser Stelle ein ganz großes Lob an Biggi!


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