Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

... ich würde gerne vom Stillen auf Fläschchen umstellen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: ... ich würde gerne vom Stillen auf Fläschchen umstellen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn Bastian ist am 9. Mai geboren und bekommt seit dem Muttermilch. Ich möchte ihn nun langsam (aber sicher) auf Fläschennahrung umstellen - wie mache ich das am besten und vor allem, was ist jetzt die richtige Nahrung für ihn? Bastian ist mit 6,5 Wochen an einem Magepförtnersyndrom operiert worden und neigt seit dem etwas zu Blähungen. Außerdem spuckt er oft ziemlich arg. Ich habe jetzt gehört, dass ich ihm am besten eine Pre Nahrung geben soll, da diese der Muttermilch am ähnlichsten ist und auch leicht verdaulich. Andere sagen aber davon wird er nicht mehr satt werden. Aber er bekommt ja dann auch bald zusätzlich Gemüse. Vielen Dank für die Infos. Gruß Daniela


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Liebe Daniela, du hast sicher deine Gründe, wenn du jetzt von Muttermilch auf künstliche Nahrung umstellen willst und weißt, dass es kein "Muss" ist auf dem Weg zur Beikost... Pre ist die Milch, die der Muttermilch am nahesten kommt, darum ist sie auch jetzt noch die beste Alternative für deinen Bastian. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo Kristina, vielen Dank. Bastian müsste es eigentlich gewöhnt sein aus der Flasche zu trinken. Als er nach der OP im Krankenhaus war musste ich auch abpumpen und aus der Flasche füttern. Außerdem haben wir das ab und zu auch zu Hause probiert. Vielen Dank für Deine Infos - dann werde ich es jetzt mal versuchen mit einer Flasche - vielleicht nicht unbedingt die vorm Schlafen gehen ;-) Gruß Daniela


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