Mitglied inaktiv
hallo liebe kristina, was sind ihre Erfahrungen mit schlupfwarzen und stillen...möchte so gerne stillen und hab einer schlupfwarze, die andere ist sozusagen normal bis leicht flachwarze.... bin total verunsichert worden durch freunden, die meinen es ist gar nicht möglich, und herrlich gesagt weiss ich auch nicht wie er schaffen soll da zu trinken...ich weiss das es beim stillen nicht an die brustwarze getrunken wird sondern eben wie schon der name sagt an die brust...aber trotzdem mache mich sehr sorgen? was kann man sonst machen? mir würde einfach interessieren wie ihre erfahurngen bis jetzt waren und sonst soll ich mich lieber eine stillberaterin dann suchen??? vielen dank presanella
Kristina Wrede
Liebe Presanella, keine Sorgen, du hast gute Chancen, dein Baby erfolgreich zu stillen! Hohlwarzen sind nicht zwingend ein Stillhindernis. Diese Warzenform kann muss aber nicht Probleme beim Anlegen verursachen. Das englische Wort für "Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt "Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa "Nipplefeeding" sondern "Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen. Hohlwarzen kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Manche Brustwarzen sind nur leicht eingezogen, und ein Baby mit normaler Saugfähigkeit kann sie ohne Schwierigkeiten herausziehen (allerdings kann ein frühgeborenes oder saugschwaches Baby zunächst durchaus Probleme haben). Andere Brustwarzen sind mäßig bis stark eingezogen, was bedeutet, dass sie sich beim Zusammenpressen stark zurückziehen, auf die gleiche Höhe oder vielleicht sogar noch hinter den umgebenden Brustwarzenhof. Eine tief eingesunkene Brustwarze kann das Ansaugen und das Stillen problematisch werden lassen. In diesem Fall kann eine Behandlung zum Herausziehen der Brustwarze während der Schwangerschaft sinnvoll sein. Meine Erfahrungen mit der Niplette sind nicht überzeugend und außerdem kann die Niplette bei manchen Frauen wehenauslösend wirken. Das Tragen von Brustwarzenformern (gibt es von den Firmen Medela und Ameda und können bei Apotheken oder der La Leche Liga oder LLL Stillberaterinnen bestellt werden) kann helfen, die Brustwarzen hervortreten und besser fassbar zu machen. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenformer bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon (Medela). Sie sollen von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst, hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale die mit Löchern versehen sein sollte hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Brustwarzenformer sollten in den letzten Wochen (ev. drei Monaten) der Schwangerschaft verwendet werden, häufig ist es auch sinnvoll sie in der ersten Zeit nach der Geburt vor dem Anlegen zu tragen. Nach der Geburt kann wenn nötig der Einsatz einer Milchpumpe oder einer anderen Saugapparatur helfen, Flach oder Hohlwarzen unmittelbar vor dem Stillen herauszuziehen und dem Baby das Fassen der Brustwarze erleichtern. Ganz wichtig ist, dass bei Hohl oder Flachwarzen auf absolut korrektes Anlegen geachtet wird. Von Stillhütchen ist bei Hohlwarzen eher abzuraten. In jedem Fall würde ich dir raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernst Du auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche dir eine problemlose Schwangerschaft und eine gute Geburt. Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Sorry, wenn ich da reinplatze, aber ich habe deinen Beitrag gelesen und möchte dir Mut machen. Ich habe auch eine Schlupfwarze und die andere ist eine Flachwarze und meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und das Stillen hat bis anhin geklappt. Ich hatte am Anfang der Schwangerschaft die Niplette, aber ich finde nicht, dass sie der hohe Preis wert war. Ein Baby kann auch an einer flachen Brustwarze trinken, ich bin der lebende Beweis dafür ;o)! Viel Glück! Grüsse, Leann
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