Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

hat sie blähungen?

Frage: hat sie blähungen?

Mitglied inaktiv

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unser mädchen ist 14 tage alt. die letzten tage waren recht anstrengend. ständig wollte sie gestillt werden, ist immer wieder eingeschlafen etc. heute hat sie einigermassen gut geschlafen, in der nacht jedoch ging es wieder los. ich trage sie jetzt schon seit 2 stunden durch die wohnung - nur mit mässigem erfolg. sie schläft zwar ein, sobald sie jedoch im bettchen ist, schreit sie wieder recht gerne. beim tragen pupst sie ziemlich oft, obwohl die mutter auf richtige ernährung achtet. wir sind jetzt total verwirrt. immer wieder die brust geben? mittel gegen blähungen besorgen (kamillen-globuli?), die nächsten tage "durch die wohnung tragen" oder oder oder ... wäre um jeden rat sehr dankbar !


Biggi Welter

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? Lieber Steffen, schön mal wieder einen Vater hier im Forum zu sehen. So wie Sie es beschreiben, verhält sich die junge Dame genau so, wie es von einem zwei Wochen alten Baby zu erwarten ist, nur wissen die meisten jungen Eltern nicht, dass so ein Verhalten zu erwarten ist. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Der erste Wachstumsschub ist mit etwa 10 Tagen zu erwarten. Versuchen Sie einmal Ihr Kind nach dem Einschlafen nicht mehr umzubetten. Das bedeutet, dass sich die Mutter mit ihr zusammen hinlegt, so dass sie liegen bleiben kann. Es kann sein, dass sie einfach deshalb wach wird, weil sie durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn sie also liegend (an der Brust) einschläft, fällt die Lageveränderung weg. Möglicherweise wird sie auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, sie in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Denken Sie auch daran, dass lange nicht alle Baby so viel schlafen, wie immer wieder behauptet wird oder es in schlauen Ratgebern steht. Es gibt Kinder, die von Anfang an ein sehr geringes Schlafbedürfnis haben und an der Welt teilhaben wollen. Hier ist das Tragetuch DIE Möglichkeit, dass Mutter/Eltern und Kind zufrieden sein können. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter/der Vaters spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Noch ein kurzes Wort zur Ernährung der stillenden Frau. Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig. Vorbeugend gegen Blähungen hilft eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen von Seiten des Babys. Ein Kind, das nicht optimal angelegt ist, schluckt mehr Luft und kann daher vermehrt Bauchprobleme haben. Ein gut angelegtes und richtig saugendes Baby, das weniger Luft schluckt, muss auch weniger Luft wieder nach raus bringen und hat daher weniger Bauchprobleme. Nur Mut, Ihr werdet euch bald an den Alltag mit Baby gewöhnt haben und das Leben wird wieder einfacher werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Unser Kind hatte am Anfang auch solche Blähungen. Der Darm muß ja erst mal lernen mit der Nahrung umzugehen. Bei uns hat es geholfen, wenn wir Gymnastik mit unserem Sohn gemacht haben. Die Beine zum Bauch hin bewegt und wieder gestreckt. Natürlich nur so, wie es ihm auch angenehm war. Dann mal die Beine zur Brust hin gedrückt. Meist kamen dann die ganzen störenden Pupse raus. Weil das Tragen so anstrengend ist, habe ich mit recht schnell ein Tragetuch besorgt, dass hat die Sache schon etwas angenehmer gemacht. Mit einem Kind auf dem Schoß auf einem Ball zu hüpfen ist auch leichter als ständig mit dem Kind hin und her zu laufen. Ich wünsche Dir viel Ruhe für Dich und Dein Kind. Denke daran, dass es nur eine Phase ist und es wieder vorbei geht. Hoffe, dass ich Dir helfen konnte Bibo


Mitglied inaktiv

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vielen dank für die ausführliche info. heute war oma da: die kleine hat vorbildlich geschlafen. Nun schaun wir mal, was die nacht so bringt. wir haben es eben mit levax und windsalbe (spiköl, kümmelöl und lorbeeröl) versucht. bericht folgt morgen (oder heut nacht ...) vielen dank . steffen


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