Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Häufiges Spucken nach dem Stillen

Frage: Häufiges Spucken nach dem Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 6 Wochen alt, ich stille sie ausschließlich nach Bedarf und nun habe ich einige Fragen zum Stillen. Meine Kleine halt so alle 3-4 Stunden Hunger. Meine Hebamme sagte, dass ich erst die eine Brust geben soll, dann wickeln und dann noch die andere. Nachdem ich sie gestillt habe, macht meine Tochter meist ein Bäuerchen, trotzdem spuckt sie viel wieder aus. Was mache ich nur falsch ? Gebe ich Ihr zu viel Milch ? Wie erkenne ich, dass sie genug hat ? Nachts soll ich laut meiner Hebamme nur jeweils eine Brust geben und auch nicht wickeln, damit sie den Unterschied zwischen Tag und Nacht kennenlernt. Ist das so richtig ? Ansonsten kann ich mich nicht beschweren. Meine Tochter hat seid Ihrer Geburt schon reichlich an Gewicht zugelegt (von 3350 g auf ca. 5000 g). Vielen Dank für Deine Hilfe Steffi


Biggi Welter

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? Liebe Steffi, ich halte wenig von fixen Vorgaben, wann ein Kind wie lange und an welcher Brust gestillt werden soll, denn jedes Kind ist anders. Das Beste ist es, wenn frau sich von ihrem Kind leiten lässt. Wenn das Kind nach einer Brust satt ist, gut, dann muss es (vorausgesetzt es handelt sich um ein gut gedeihendes Kind, Gedeihstörungen sind ein anderes Thema) an der zweiten Seite nicht trinken. Wenn es aber noch an der zweiten Seite trinken mag, dann soll es dies auch nachts tun dürfen. Ob ein Kind vor oder nach dem Stillen oder zwischen dem Seitenwechsel gewickelt wird, muss jedes Mutter für ihr Kind ausprobieren. Manches Kind wird sehr erbost reagieren, wenn es zwischendrin gewickelt wird, für ein schläfriges Kind, das nur zögernd trinkt, kann das Wickeln zwischendrin eine Möglichkeit sein, es wieder aufzuwecken. Ein Kind das leicht spuckt, wird unter Umständen besser vor dem Stillen gewickelt, damit es nach dem Stillen nicht so viel bewegt wird. Nachts muss nur dann gewickelt werden, wenn die Windel voll ist. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du kannst versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es immer wieder schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit das Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls das Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. Am besten lässt Du dir einmal von einer Stillberaterin beim Stillen zuschauen. Manchmal lässt sich schon eine erstaunliche Verbesserung erzielen, durch einige kleine Korrekturen beim Anlegen und beim Saugverhalten des Kindes. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Ignoriere das Spucken und lebe damit. Manche Kinder spucken halt. Wie auch meine 2. Tochter. Da hat nichts geholfen, außer sie nach dem Stillen vorsichtiger zu tragen/halten, d.h. Kopf immer höher als Rest des Körpers. Alles Ratschläge scheinen in meinen Augen vernünftig. Nachts habe ich nur gewickelt wenn Kaka drin war, sonst nicht. Servus Karin


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und die vielen Tipps. Du hast u.a. geschrieben, dass Babys manchmal zu viel für deren kleinen Magen trinken. Du empfehlst dann, das Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust zu bleiben. Verstehe ich das richtig, dass ich immer nur die eine Brust über Tage hinweg geben soll ? Verringert sich dann nicht die Milch bei an anderen Brust ? Es wäre schön, wenn Du mir eine Sillberaterin in meiner Nähe nennen könntest. Ich wohne in 12249 Berlin. Vielen Dank


Biggi Welter

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Liebe Steffi, nein, Du gibst nicht mehrere Tage nur eine Brust, sondern nur dann, wenn dein Baby sehr lange und hastig trinkt! Wenn dein Baby also z.B. am Abend sehr lange an der Brust trinkt, gibst Du über einige Zeit nur eine Brust, damit dein Kind nicht zuviel Milch auf einmal bekommt. Bitte wende dich an Frau HUBERT Ines, Tel.: 030 64398765, sie kann dir zusätzliche Tipps geben. LLLiebe Grüße Biggi


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