Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gleichgewicht Angebot - Nachfrage / Abpumpen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gleichgewicht Angebot - Nachfrage / Abpumpen

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Hallo Biggi, ich habe mich über die Suchfunktion zu diversen Themen um’s Stillen informiert und bin über eine Bemerkung gestolpert, die möglicherweise genau mein Problem betrifft. Du hast mal geschrieben: „Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen.“ Genau dieses Gleichgewicht scheint bei uns immer wieder aus dem Ruder zu laufen. Zunächst einmal unser Problem: Meine Tochter gedeiht prima und ich habe keinen Grund zu befürchten, dass sie nicht ausreichend zunimmt. Aber leider erlebe ich immer wieder Tage, an denen ich nicht genug Milch habe. Die Kleine saugt lange, lässt aber irgendwann frustriert die Brust los und weint. Ich weiß, dass ich in einer solchen Phase häufiger anlegen muss. Das klappt auch, denn nach 1-2 (nervenaufreibenden) Tagen habe ich wieder sehr viel Milch. Wenn ich dann aber wieder in den Stillen-nach-Bedarf Rhythmus übergehe, geraten wir irgendwann wieder an den Punkt, wo es nicht zu reichen scheint. Und ich habe keine Ahnung, woran das liegt. Um für einen Babyfreien Nachmittag gewappnet zu sein und auch aus der Sorge, einem Milchmangel vorzubeugen zu müssen, pumpe des Öfteren ab. Wenn ich nun deinen o.g. Tipp lese, glaube ich, dass ich möglicherweise einem Irrglauben unterliege, dass ich mit dem zusätzlichen Abpumpen die Milchproduktion künstlich hoch halte. Nachdem meine Tochter getrunken hat, kann ich normalerweise noch einmal ca. 30 ml abpumpen. Soll ich dabei auf jeden Fall beachten, dass ich die Brust nicht „leer“ pumpe, weil ich damit genau das Gegenteil bewirke? Ist es vielleicht sogar besser, lieber ganz auf das Abpumpen zu verzichten bzw. wirklich nur am Tag bevor das Kind bei seinen Großeltern bleibt in kleinen Portionen abpumpen? Wie kann ich das Gleichgewicht wieder einstellen und trotzdem einen kleinen Vorrat anlegen? Danke für deine Hilfe! Dani P.S. An dieser Stelle Mal ein generelles, dickes Dankeschön für deine Bemühungen. Dieses Forum ist eine große Hilfe!


Biggi Welter

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? Liebe Dani, kann es sein, dass Du noch nicht so ganz unterscheiden kannst, ob dein Kind hungrig ist oder aus anderen Gründen unruhig ist? Nicht jede Unruhe ist Hunger und obwohl die Brust auch ein hervorragendes Beruhigungsmittel sein kann, gibt es Situationen, in denen ein Baby nicht gestillt werden will und dann die Brust ablehnt. Gerade wenn das Baby gut gedeiht, halte ich es für relativ unwahrscheinlich, dass es solche starken Schwankungen in der Milchmenge gibt, dass das Kind so häufig nicht satt zu werden scheint und Wachstumsschübe sind auch nicht alle paar Tage zu erwarten. Es ist – außer es soll die Milchmenge wirklich deutlich gesteigert werden – nie sinnvoll, die Brust nach dem Stillen zusätzlich „leer“ zu pumpen. Das gaukelt der Brust einen Bedarf vor, der nicht besteht und kann so zu einem massiven Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führen. Wenn Du einen Vorrat für mal einen Nachmittag schaffen willst, kannst Du das ganz leicht erreichen, indem Du jeden Tag einmal 30 ml abpumpst oder ausstreichst. Auf diese Weise hast Du in einer Woche gut 200 ml zusammen. Diese Methode ist deutlich ratsamer, als am Tag vorher, über den Tag verteilt 200 ml abzupumpen. Schau doch mal in eine Stillgruppe. Dort kannst Du dich direkt mit einer Stillberaterin austauschen und auch von den Erfahrungen der anderen Mütter profitieren. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi


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