Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

"Gedeihstörung"

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Frage: "Gedeihstörung"

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Hallo Biggi, meine Tochter hat von der Ki-Ärztin eine "Gedeihstörung" diagnostiziert bekommen, da sie nur ca. 110 g/Woche zunimmt. Sie kam mit 3.460 g bei 49 cm zur Welt, Entlassungsgewicht 3.290 g (hatte Notkaiserschnitt, war also 6 Tage im KH) und wiegt jetzt mit 11 Wochen 4315 g bei 56 cm. Auf mich macht sie allerdings keinen "kranken" Eindruck, das findet auch die Ärztin (und trotzdem diese Diagnose). Carina ist total lebhaft, absolut neugierig, plappert total viel und schläft seit 7 Wochen schon nachts 6 bis 8 Stunden am Stück. Jetzt muss ich für 2 Wochen wiegen, wie viel sie pro Mahlzeit trinkt. Dabei habe ich festgestellt, dass sie eine Trinkmenge/Tag zw. 700 ml und 720 ml hat. Ist das nicht ausreichend? Sie müsste doch eigentlich mehr zunehmen, oder? Sie hat am Tag 4-5 mal Stuhlgang und meist recht viel (aber normaler Stuhlgang, kein Durchfall, keine Grünfärbung). Liegt hier wirklich eine Gedeihstörung vor oder ist das vielleicht auch eine genetische Veranlagung, weil ich als Baby auch so "mickrig" war (ich wurde nie gestillt!)? Wie kann ich die Ärztin überzeugen?


Mitglied inaktiv

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Hallo Tanja! Also ich bin nicht wirklich eine Fachfrau, aber dann irgendwie doch... (durch die Erfahrung mit meiner Tochter). Du musst nicht die Ärztin überzeugen, sondern du musst überzeugt sein. Denn alles was du schreibst, ist prima (Verhalten,Trinkmenge, Stuhlgang - wie schauen die nassen Windeln aus? Auch ca. 5-6 am Tag?) Spuckt deine Tochter? Wenn nicht, dann noch ein Grund weniger unsicher zu sein. Sie ist halt erst in die Länge gewachsen. Übrigens ist "mickrig" ein nicht wirklich nettes Wort... Laut Größen- und Gewichtstabelle gehört dein Kind zu den 10 Prozent der eher leichtern und zarteren Kinder. Na und?! Ist doch in Ordnung. Muss doch nicht immer der Durchschnitt sein... Mein Tipp: Wechsle den Arzt! Wünsche dir eine schöne Zeit mit deiner Maus!


Mitglied inaktiv

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Liebe Tanja, es ist ein Alarmsignal, wenn ein Baby über mehrere Wochen hinweg schlecht zunimmt. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht mehr zugenommen hat. Ein Baby in diesem Alter sollte min destens 110 Gramm in der Woche zunehmen, dein Kind liegt ganz knapp an der Grenze. Du solltest also versuchen, deine Milchmenge zu steigern, damit dein Kind etwas mehr zunimmt. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Auch wenn dein Baby bereits durchschläft, wäre es in diesem Fall eine Überlegung wert, ob Du es nachts wenigstens einmal weckst. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi


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