Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

fluor

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: fluor

Mitglied inaktiv

Liebe Biggi, bei mir soll eine Prophylaxe der Zähne vorgenommen werden. Dabei werden die Zahnhälse meines Wissen nach auch reichlich mit Fluor eingepinselt. Da ich aber noch sehr viel Stille (Tochter ist 9 Mo) mache ich mir sorgen, daß davon zu viel in die Muttermilch übergeht. Außerdem habe ich kürzlich gehört, daß eine stillende Mutter auch kein elmex-gelee verwenden sollte (aufgrund des hohen Fluor Anteils). Bin jetzt doch sehr verunsichert. Freue mich auf Deine Antwort. Gruß Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, laut Ruth Lawrence und Robert Lawrence „Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession" 5th ed., 1999 enthält Muttermilch 16 +/- 5 µg Fluorid pro Liter und der Fluoridgehalt der Muttermilch spiegelt bis zu einem gewissen Grad den Gehalt des Trinkwassers wieder. Das heißt, der Fluoridgehalt der Muttermilch ist abhängig, von der Zufuhr über Nahrung, Wasser und eventuelle Einnahme von Fluorpräparaten. Eine zu hohe Fluorzufuhr beim Kind kann Schäden hervorrufen. Deshalb empfiehlt die Amerikanische Akademie der Kinderärzte keine Fluorgaben bei gestillten Kindern, die in Gegenden leben, in denen das Trinkwasser fluoridiert ist. Ich konnte jedoch nirgends etwas darüber finden, in welchen Ausmaß Fluor in die Muttermilch übergeht. Allerdings findet sich bei Präparaten, die Fluor enthalten häufiger der Hinweis, dass in der Stillzeit eine strenge Indikationsstellung gilt und bei Lawrence und Lawrence findet sich der Hinweis auf eine Studie (Walton and Messer: Dental Caries and fluorosis in breast fed and bottle fed children, 1981) die über Risiken einer zu hohen Fluoridzufuhr berichtet. Schaefer und Spielmann schreiben in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 6. Auflage 2001: „Vitamine, Mineralien, Spurenelemente sollen und dürfen bei echten Mangelzuständen der Mutter substituiert werden. Das gilt für das Eisen ebenso wie für eventuell indizierte Vitamin-D-Präparate (z.B. Calcitriol; z.B. Decostriol). Solche Anwendungen - dies betrifft auch Fluorid zur Zahnprophylaxe - erfordern jedoch keine Reduzierung der Säuglingsdosis, falls dieser ebenfalls (direkt) behandelt wird" Am besten sprichst Du mit deinem Zahnarzt ausführlich darüber. Falls dein Zahnarzt sich nicht sicher ist, kann er sich wegen der Stillverträglichkeit der Medikamente an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-306 867 11 wenden. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte eingerichtet und verfügt über die neuesten Daten zur Verwendung vom Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi


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