Mitglied inaktiv
Hallo nochmal, Sie hatten unten auf mein Posting "zu wenig Milch" geantwortet. Bei uns handelt es sich nicht um einen Stillstreik ... mein Sohn möchte trinken, aber aufgrund der Brustentzündung (und wohl auch der Einnahme von Phytolacca) kommt mein MSR gar nicht, bzw. mittlerweile kommt er wieder, aber erst so nach 5 Minuten oder länger (und es ist schwer, Julian so lange am Saugen zu halten, weil es ihn ungeduldig macht, daß nichts läuft) und der MSR ist nur noch ganz schwach (sonst zog es ziemlich) und nach ca. 1 Minuten habe ich das Gefühl, daß keine Milch mehr kommt ... sonst trank Julian danach eine ganze Weile, aber so nach einer Minute, saugt und saugt er und muß nur ganz selten mal schlucken (hm ... vertehen Sie, was ich meine?) Ausstreichen und Abpumpen muß ich nichts ... selbst nach 27 Stunden ohne Stillen war die Brust butterweich ... da wollte er nicht an die Brust ... das war die akute Phase der Brustentzündung und auch so lag ich mit Halsschmerzen und Fieber im Bett ... mittlerweile lege geht er aber seit Sonntag wieder an die Brust und ich lege ihn extra oft an, um die Milchproduktion zu steigern, aber es wird irgendwie nicht mehr ... meine ich zumindest ... wollte also wissen, ob der Rückgang am Phytolacca lag (obwohl mir meine Hebamme dies ja extra für Milcheinschuß und bei Milchstau/Brustentzündung gegeben hat) und wie ich das wieder hinbekomme sonstige Flaschenmilch bekommt Julian eigentlich nur einmal in der Woche, wenn ich nach dem Sport in der Sauna bin ... das machte bisher aber keine Probleme ... Probleme gibt es jetzt erst seitdem ich die Brustentzündung hatte ... er bekommt Gemüsebrei und Milchbrei (wonach ich immer noch gestillt habe) und erst seit einigen Tagen Getreide-Obst-Brei ... denn wollte ich zwar weglassen, aber gestern ging es nicht, weil eben die Milch (habe vorher gestillt) nicht reichte ... Trinke bisher Stilltee und lege oft an ... außerdem wurde mir Urtica D1 empfohlen. Wollte wissen, ob ich wieder wie vor der Brustentzündung stillen kann und was ich dafür noch tun kann. LG Anja
Liebe Anja, ich glaube nach wie vor, dass Ihr Baby saugverwirrt ist. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Sie schreiben, dass keine Mlch mehr kommt, so stimmt das allerdings nicht. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Auch wenn die Brust sich weich anfühlt, bedeutet das nicht, dass Sie keine oder zu wenig Milch haben und wenn Sie wieder vermehrt anlegen, bildet sich ja -wie oben beschrieben- vermehrt Milch. Phytolacca kann die Milchmenge vorüber gehend schon reduzieren, allerdings steigert sich diese wieder, wenn Sie oft genug anlegen. Ihr Baby weint ja viel an der Brust und ist ungeduldig, darum meine Vermutung, dass es saugverwirrt ist. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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