Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ersetzen der morgendlichen Stillmahlzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ersetzen der morgendlichen Stillmahlzeit

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Hallo, meine Tochter ist nun 9 Monate alt. Ich habe sie bis 6 Monate voll gestillt und jeden Monat 1 Stillmahlzeit durch Brei ersetzt. Nun bekommt sie noch am frühen Morgen (zwischen 3 und 5 Uhr) sowie die Morgenmahlzeit (zwischen 7 und 8 Uhr) die Brust.Meine erste Frage: wie kann ich die ganz frühe Mahlzeit weglassen? Angeblich benötigen wohl Babys über 6 Monate keine "Nachtmahlzeit" mehr. Ist das richtig? Sollte ich die Abgewöhnen und wenn ja wie? Meine 2. Frage: Wodurch kann ich die Morgenmahlzeit ersetzen? EIgentlich gibt man ja Milchfläschchen (z.B. Folgemilch). Da aber meine Tochter noch nie aus der Flasche getrunken hat und diese auch ablehnt, wollte ich eigentlich nicht noch mit einem Fläschchen anfangen. Sie hat aber auch erst 2 Zähnchen, so dass ein "richtiges" Frühstück nicht in Frage käme.Insofern wäre eine Trinkmahlzeit schon nicht schlecht, da sie - wie ich finde- auch tagsüber sehr wenig trinkt (immer nur ein paar Schluck Wasser nach den Mahlzeiten). Die trinkt sie übrigens derzeit am liebsten (ist natürlich eine Verschütterei) aus dem Becher mit unserer Hilfe. 3. Frage: Wieviel sollte ein Kind in dem Alter trinken/Flüssigkeit zu sich nehmen? Ich habe nämlich die befürchtung, wenn ich das Stillen nun einstelle, dass die Kleine dann noch weniger Flüssigkeit zu sich nimmt. Wir halten uns übrigens recht streng an die empfohlenen Maßnahmen zur Vermeidung von Allergien (da mein Mann allergisches Asthma hat). Sie bekommt zwar kenie HA-Milch, aber auch keine richtige Vollmilch und alle im ersten Lebensjahr zu vermeidenenden Lebensmittel. Bin sehr gespannt auf Ihren Rat, denn ich würde gern in den nächsten 4 Wochen die Morgenmahlzeit ersetzen. Dankesehr und viele Grüße Annett


Biggi Welter

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Liebe Annett, es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Ihr Baby ist gerade erst 9 Monate alt, es braucht noch Milchmahlzeiten und hat auch noch ein großes Saugbedürfnis. Sie sollten entweder noch eine Weile weiterstillen oder Ihrem Baby einen Ersatz anbieten. Gerade auch wegen der Flüssigkeit würde sich die Flasche anbieten oder ein Milchbrei (keine Kuhmilch). Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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