Claudi1991
Liebe Frau Wrede! Habe mal wieder eine Frage bzgl. Ernährung meines Kleinen. Er ist 7 Monate und unser Tagesablauf sieht wie folgt aus: 5:30/6:00 Aufstehen 7:00/7:30 Brust (dann Schläfchen) 9:00/9:30 Brust 12:00/13:00 Mittagsbrei ca. 190g Nach ca. 1-1,5h Brust (dann Schläfchen) 15:00/15:30 Brust 17:00/17:30 GOB 190g 18:30 Brust & zu Bett gehen ca. 5x Nachts Brust (Tagsüber trinkt er leider nicht länger als 5-10 Min. da er es eilig hat und sehr aktiv ist :)) Wasser, Tee usw. trinkt er derweil noch nicht wirklich) Kann ich Vormittags auch schon einen Brei geben? Oder muss ich Nachmittags einen einführen? Danke schon im Voraus für die Antwort! Liebe Grüße!
Kristina Wrede
Liebe Claudi1991, wir sind ja hier nicht die Beikostexperten, haben aber trotzdem ein bisschen Ahnung. Und ganz ehrlich: Ein "Muss" gibt es überhaupt nicht. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Lieben Gruß, Kristina
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