Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter ist jetzt 7,5 Monate alt und wird noch gestillt. Seit dem sie 6 Monate ist, gebe ich ihr mittags etwas selbstgemachten Kürbisbrei (diesen mit Kartoffeln od. Zucchini zu mischen scheiterte bisher). 50-80g isst sie etwa. Abends biete ich ihr Apfel mit Reisschleim an, da isst sie so 3-4 Löffel. Ansonsten wird sie immer noch nach Bedarf gestillt. Ich muss dazu sagen, dass in diesen 1,5 Monaten, in denen wir jetzt die Beikost versuchen, sie auch 2 Wochen krank war(Virusgrippe, da wollte sie gar nichts essen) und momentan kämpft sie wohl mit den Zähnchen. So richtig viel erscheint mir das noch nicht, was sie isst, aber sie nimmt regelmässig zu und ist sehr fit. Nun mein Problem: Bei meinem Grossen meinte die damalige KiÄ, wenn das Zufüttern bis zum vollendeten 8.Monat noch nicht so richtig klappt, müsste man Eisen zusätzlich geben. Ist das richtig? Was halten sie davon? Wird da ein Blutbild von den Kindern gemacht? In welcher Form wird denn da Eisen gegeben? Was gibt es für „natürliche“ Möglichkeiten, meiner Tochter ausreichend Eisen zu geben? Sollte ich jetzt unbedingt schon mit Fleisch beginnen? Vielen Dank für Ihre Antworten! LG Annett & Elisa
Liebe Annett, es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. "Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Wenn Sie sicher gehen möchten, dann lassen Sie Ihr Kind vom Arzt untersuchen, der Ihnen sagen kann, ob ein behandlungsbedürftiger Befund vorliegt oder nicht. Er kann etwas Blut abnehmen und evtl. Medikamente verschreiben. Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi
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