Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, Ich weiß dass es schon einige Beiträge hierzu gab, aber meine spezielle Frage wurde noch nicht beantwortet. Daher bitte ich Dich um Deinen Rat. Mein Sohnemann, fast 6 Monate alt braucht meistens zum Einschlafen die Brust, egal ob am Mittag oder Abends zum Schlafengehen. Er trinkt dann auch nochmal, nicht immer viel aber eben ein wenig. Ich denke aber nicht, dass er Hunger hat, ihm gefällt es eben verständlicher weise so einzuschlafen. Jetzt hab´ich aber ein Problem und zwar: Ich möchte mein Kind so erziehen, dass es früh selbstständig ist, damit er nicht so abhängig von seinen Eltern ist wie ich es war!! Eine Freundin von mir ( Psychologin ) sagte nun zu mir, dass ich ihn ja damit schon abhängig gemacht habe und ihm nicht die Möglichkeit gebe selber mit seinem Problem ( Einschlafen ) zu recht zu kommen. Wenn ich sicher bin er ist satt, trocken und hat keinerlei Schmerzen ( Zahnen, Fieber ect. ) soll ich ihn ruhig auch mal weinen lassen. Ich solle konsequent sein, wenn ich möchte, dass er selbstständig wird ! Nun meine Frage: Kann das in diesem Alter schon solche Auswirkungen haben, wenn ich ihm dieses Bedürfnis stille indem ich ihn an meiner Brust einschlafen lasse??? Ich möchte ihn nämlich gar nicht weinen lassen, es tut mir immer sooo unendlich leid!!! Was denkt Du ?? Wäre toll, wenn ich Deinen Rat dazu bekäme... und tausend Danke schon mal im Voraus!!!!
? Liebe Bianca, eine Psychologin sollte eigentlich wissen, dass die beste Grundlage für ein selbstsicheres und selbstständiges Kind das unmittelbare Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes ab dem Tag der Geburt ist. Nicht durch Wegstoßen und Weinen lassen kann ein Kind ein Gefühl von Urvertrauen entwickeln, sondern dadurch dass es erfährt „Ich bin meiner Mutter / meinen Eltern etwas wert". Kinder, die immer wieder erfahren, dass auf ihre Bedürfnisse nicht eingegangen wird, die erleben müssen, dass ihre Äußerungen (und ein Baby äußert sich in den ersten Monaten primär durch Weinen) ignoriert werden, werden nicht etwa früh selbstständig, sondern sie resignieren. Ein resigniertes Kind erscheint vielleicht auf den ersten Blick selbständig, weil es sich nicht an seine Mutter wendet, aber das ist keine echte Selbstständigkeit und schon gar nicht eine Förderung des Selbstwertgefühls. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass die Eltern sich als Versager fühlen. Wenn wir uns ganz allgemein einmal anschauen, wo die meisten Menschen mit großen psychischen Problemen leben, dann sicher nicht in den Kulturen, in denen Kinder lange gestillt und gemeinsam mit den Eltern schlafen, sondern eher in unserer westlichen Kultur, die oft einen „distanzierten" Erziehungsstil pflegt. Die Bindungsunfähigkeit vieler Menschen dürfte ihre Ursache in einem zu frühen Hinausstoßen in die sogenannte Selbstständigkeit haben. Ein Kind muss sich erst sicher gebunden fühlen können, damit es seine Fühler ausstrecken kann. In einer beim International Baby Food Network (IBFAN) veröffentlichen Studie wurden als positive Auswirkungen einer langfristigen Stillzeit die folgenden Punkte genannt: - ein sorgloseres Kind- ein besserer körperlicher Gesundheitszustand des Kindes - ein Kind, das liebevoller, freundlicher, fröhlicher und unabhängiger ist. IBFAN ist die Organisation, die aufgrund ihrer Arbeit für die Stillförderung den Alternativen Nobelpreis 1998 erhalten hat. Die neuesten Empfehlungen der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP) lauten, dass eine mindestens einjährige Stillzeit anzustreben ist. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine mindestens zweijährige Stillzeit und zwar ausdrücklich für alle Kinder, auch für die Kinder die in der westlichen Welt leben. Sicher gibt es diese Empfehlungen nicht, weil dadurch eine Generation von abhängigen Menschen heranwachsen wird. Unsere Kinder sind sehr lange von uns abhängig. Das ist eine Tatsache. Doch es liegt an uns, wie wir mit dieser Abhängigkeit umgehen, ob wir unsere Kinder fördern und ihnen zunächst „Wurzeln geben" und wenn sie so weit sind schließlich „Flügel" und vor allem den Mut diese Flügel zu benutzen oder ob wir sie resignieren lassen. Ich kann dir nur wärmstens empfehlen einmal ein wenig auf der Seite von Ulrike Schmidtleithner zu stöbern (www.uebersstillen.org) und auch einmal in einer Stillgruppe langzeitgestillte Kinder zu erleben, die mit ihren Eltern zusammen schlafen und nach dem Prinzip des Attachment Parentings (leider gibt es dafür keinen griffigen deutschen Begriff, doch das Wort Achtsame Elternschaft trifft es so etwa) aufwachsen dürfen. Ich hoffe, ich konnte dich etwas beruhigen und darin bestärken, dass es keineswegs falsch ist, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und Bindung zuzulassen. LLLiebe Grüße Biggi
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