Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafen beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafen beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, guten Tag, unser Sohn (3 Wochen) ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Baby. Er macht auch einen sehr nervösen Eindruck. Nachts schläft er von Anfang an 5-7 Stunden durch, dafür schläft er tagsüber fast gar nicht. Wenn er wach ist, weint er meistens. Dafür schläft er beim Stillen spätestens nach 5 min. ein. Ich weiß gar nicht, wann er satt ist, wecke ihn dann immer und stille weiter. Wenn er dann nach dem Stillen wieder weint, bin ich mir nicht sicher, ob er wieder Hunger hat. Was kann ich machen, damit er ein bißchen ruhiger wird? Meine Hebamme meint, ich soll ihn ruhig mal 10-15 min. schreien lassen, so würde er sein Erlebtes verarbeiten. ist das richtig? Danke schon jetzt für die Antwort. Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, sicher gibt es Situationen, in denen ein Baby weinen wird, das lässt sich nicht vermeiden. Doch das Baby sollte nicht alleine weinen müssen und vor allem sollte das Weinen, das ja die Sprache des Babys ist, nicht pauschal als „es muss sich ausschreien“ abgetan werden. Nicht jedes Weinen eines Babys bedeutet Hunger, es kann auch viele andere Ursachen dafür geben, dass ein Baby unruhig ist. Deshalb schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, dass bekommt das Baby genügend Muttermilch und das Weinen muss eine andere Ursache haben. Gerade sehr unruhige Kinder profitieren von viel Körperkontakt. Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Baby weint, wenn es abgelegt wird. Ein Tragetuch kann da wie ein Zaubermittel wirken. Ihr Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Mit dem entsprechend gebundenen Tragetuch, können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen, während Sie umhergehen oder sich um ihr anderes Kind kümmern. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich könnte und konnte unseren Sohn (inzw.3Mon.) nicht 10 bis 15 Minuten schreien lassen, Erlebnisverarbeitung hin oder her. Das scheint mir mehr ein Härtetest für Eltern zu sein... Lass ihn doch einfach mal nach 5 Stillminuten einschlafen und warte ab, was passiert. Unser Sohn hat auch nie wesentlich länger getrunken, war aber gut zufrieden damit und ist ziemlich propper geworden. Manchmal wollte er dann nach kurzer Zeit einen Nachschlag, manchmal nicht. Wenn Euer Sohn regelmäßig nasse Windeln und Stuhlgang hat und offensichtlich auch zunimmt, wird der Kleine auch satt. Auch hier gilt ausserdem: Lass Dich von Deinem Gefühl leiten, dann läuft´s richtig.


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Hello, mein Sohn - jetzt 2,5 Jahre alt - war auch in seinen Wachphasen anfangs recht unruhig. Ich bin dann mit ihm zur Babymassage gegangen, das hat ihm recht gut getan und er ist dadurch und in Kombination mit Bachblüten auch ruhiger und ausgeglichener geworden. Auch jetzt liebt er noch innigen Körperkontakt. Alles Gute euch beiden! Sunny


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Hallo, meine Postleitzahl ist 15831. Danke und Gruß.


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