Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einführung der Beikost-Defination "nach dem 4. Monat"

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einführung der Beikost-Defination "nach dem 4. Monat"

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Hallo liebe Frau Welter! Meine Tochter wurde am 11.11.06 geboren. Ich habe meine Tochter voll gestill und am 13.4. mit der Beikost begonnen (Gläschen-Karotte-nach dem 4.Monat) Jetzt habe ich gelesen das man 6 Monate voll stillen sollte und erst nach den Anzeichen (alleine sitzen usw.) mit der Beikost beginnen sollte! Bin jetzt total verwirrt,da ich dachte wenn auf dem Gläschen steht "nach dem 4. Monat" ist das 5. Monat gemeint. Wie soll ich jetzt weitermachen? Sie verträgt die Karotte gut - sie ist jetzt ein halbes "kleines" Gläschen. Soll ich jetzt wieder aufhören mit der Beikost? Schadet ihr die zu früh begonnene Beikost,obwohl sie bis jetzt keine Beschwerden hatte? Welche Schäden kann sie davon tragen - ausser Allergien? In meiner Familie sind keine Allergien bekannt. Bin am verzweifeln... Besten Dank im Voraus!! LG Hörzi


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Liebe Hörzi, das Thema „ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten „kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel „Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: „Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer „Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. LLLiebe Grüße Biggi


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