Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

DRINGEND: Stillen und Magen/Darm-Infekt + Fruktoseintoleranz

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: DRINGEND: Stillen und Magen/Darm-Infekt + Fruktoseintoleranz

Mitglied inaktiv

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Hallo, seit Mittwoch quält mich Übelkeit und Durchfall. Begonnen hat dies sehr wahrscheinlich wegen einem Diätfehler und durch das geschwächte Immunsystem kam noch ein Virus hinzu. Samstag habe ich nur getrunken und gestern habe ich 3 mal Haferbrei und 3 Kartoffeln essen können. Endlich drinnen geblieben... Nun meine Frage: Bekommt meine Süße (16 Wochen) noch genügend Nährstoffe? Der nächste Wachstumsschub zw. 3-4 Monat ist ja auch schon im Gange. Weiterhin beobachte ich, dass die Kleine die letzten Tage auch nicht ganz zufrieden ist. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass sie auch Hunger hat? Zugenommen hat sie seit letzter Woche gar nicht und davor auch nur schleppend. Weiterhin beobachte ich, dass die Brust total hängt. Es ist gar nicht lange her, da hab ich schon gemerkt, dass die Brust voller Milch war. Heute darf ich wieder mit Schonkost anfangen, aber auf die Kalorien, die zum Stillen benötigt werden, komme ich keinesfalls :( Bitte helfen Sie mir - ich bin total verzweifelt. Meine Hebi ist im Urlaub :( Vielen lieben Dank


Biggi Welter

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Liebe AmeHen, keine Sorge, Ihre Milch wird auch während eines Magen Darm Infektes nicht „wässriger“. Das eigene Essverhalten hat keinen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Milch. Dies ist ein weiser Schachzug der Natur, um das Überleben der Nachkommen zu sichern. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren, gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Bis es so weit kommt, ist die Mutter aber schon sehr nahe an der Schwelle zum endgültigen Abschied. Achten Sie darauf, dass Sie genügend trinken und so viel Ruhe wie möglich bekommen, damit Sie bald wieder gesund sind. Für Ihr Kind ist Weiterstillen besonders, wenn es sich angesteckt haben sollte genau das Richtige, weil es so maßgeschneiderte Antikörper mit Ihrer Milch mitgeliefert wird. Weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist, sondern ist ein Hinweis darauf, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Achten Sie einmal auf die folgenden Anzeichen bei Ihrem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Da Ihr Baby gar nicht zugenommen hat, würde ich unbedingt auf die anderen Zeichen achten und auch einmal einen Termin mit einer Beraterin vor Ort vereinbaren. Diese kann Sie beim Stillen sehen und so feststellen, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Hilfe. Jetzt bin ich doch ein wenig erleichtert, dass zumindest das Thema Nährstoffe positiv geklärt ist :) Sie raten also ab zumindest eine Flasche pro Tag Aptamil Pre zu geben? Ich dachte daran übergangsweise oder auch bis zum Breibeginn abends eine Flasche zu geben, damit ich wieder zu Kräften komme, denn ich gehe schon bald am Zahnfleisch. Ende August (also 5. Monat) wollte ich mit einem Brei pro Tag (mittags) beginnen und den Rest stillen. Was halten Sie davon? Hinsichtlich des Gewichtes bin ich gerade dabei mit einer LLL-Beraterin vor Ort Kontakt aufzunehmen. Hoffentlich liegt nur ein Saugproblem vor, dann ließe sich das ja sicherlich schnell beheben. Was mir dabei noch auffällt: Mein Milchspendereflex kommt auch immer erst nach ungefähr einer Minute. Deswegen ist die Kleine oft auch frustiert, saugt und setzt ab, weint usw. Wenn ich Glück habe, dann bekomme ich die Maus beruhigt bis der Spendereflex einsetzt. Meist tritt dies abends auf... Vielleicht ist das auch ein Problem was behoben werden kann? Nochmals vielen lieben Dank für Ihre Hilfe. Beste Grüße Anna


Biggi Welter

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Liebe Anna, das Problem bei der Gabe von Flaschen ist, dass Ihr Baby saugverwirrt werden kann (oder vielleicht sogar ist). Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Am besten wäre es, wenn Sie mit der Kollegin vor Ort besprechen, wie Sie weiter vorgehen können, vielleicht wäre es sinnvoll, die Pre-Milch mit einem Becher zu geben, falls sie nötig ist. LLLiebe Grüße, Biggi


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