Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Doppeltes Stillproblem

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Doppeltes Stillproblem

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich habe vor zweieinhalb Wochen meinen Sohn zur Welt gebracht. Da ich Neurodermitikerin bin, ist es für mich superwichtig, dass mein Kind meine Milch bekommt. Leider kamen bei mir zwei Probleme auf einmal dazu: 1. Ich habe extreme Hohlwarzen. 2. Mein Kind war nach der Geburt extrem schwach und müde. Ich habe wegen der Hohlwarzen schon viele Wochen vorher Brustwarzenformer getragen. Es sah auch teilweise so aus, als ob es etwas bringen würde aber "wenn es drauf ankommt", ziehen sie sich doch immer wieder voll zurück. Im Krankenhaus haben wir es dann mit Hütchen versucht. Da er aber so schwach war und sich zwei Tage lang gar nicht gemeldet hat, wurde ihm dann Fertignahrung per Flasche gegeben. Damit trotzdem Milch kommt, habe ich gepumpt. Das hat auch geklappt. Die Milch ist da, auch genug. Ich habe dann im Krankenhaus ihn immer erst mit Hütchen angelegt, woraufhin er extrem wütend wurde. Dann habe ich ihm meine abgepumpte Milch per Flasche gegeben und evtl. noch zugefüttert. (Das ist jetzt aber nicht mehr nötig). Als ich nach Hause kam, war ich mit der Situation mit Anlegen, Füttern, Zufüttern, Abpumpen stark überfordert und frustriert. Auf Anraten meiner Hebamme sollte ich das Anlegen dann erst einmal sein lassen und nur Pumpen, bis ich genug Milch habe. Das ist jetzt der Fall. Ich habe jetzt vor einigen Tagen wieder angefangen, den Kleinen mit Hütchen anzulegen, ohne Erfolg. Er fängt sehr schnell an zu schreien und zu strampeln, was mich natürlich sehr stresst und frustriert.Etwas mehr Erfolg habe ich, wenn ich einen Flaschensauger über die Brustwarze stülpe, dann gibt er sich länger Mühe und bekommt auch nach ca. einer halben Stunde ca. 10 Gramm Milch heraus. Allerdings ist die Handhabung noch unbequemer als mit Hütchen. Da meine Brustwarzen ja das erste Mal richtig belastet werden, tun sie natürlich bei beiden Varianten entsprechend weh. Nun meine Fragen: 1. Lohnt es sich überhaupt weiterhin, ihn mit den Hütchen bzw. dem Sauger anzulegen oder ist das durch zweieinhalb Wochen Flasche vorbei? 2. Ist es, sollte er es hinbekommen, überhaupt möglich, ihn dauerhaft mit Hütchen bzw. Sauger zu stillen (Brustentzündung, zu wenig Milch,...) 3. Gibt es irgendwelche Tips, wie ich mir das Leben mit "nur Abpumpen" erleichtern kann? Es wäre schön, wenn ich von Dir hören würde. Liebe Grüße Gudrun


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Gudrun, es ist möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen, auch mit Stillhütchen, auf die Du aber nun besser verzichten solltest.. Wenn Du also möchtest, kannst Du relaktieren. Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Monate seit dem letzten Stillen her ist. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss dein Baby wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst, aber in diesem Alter würde ich den anderen Weg wählen.. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL Stillberaterin wohnt. Ich wünsche dir viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo liebe Stillberatung Mein Sohn ist elf Monate alt und ich stille ihn von Anfang an voll. Da ich aber seit knapp drei Monaten das Stillen als sehr unangenehm empfinde, stille ich tagsüber gar nicht mehr. (Das hat super geklappt und er hat es auch nicht „vermisst“). Zum Einschlafen, einmal in der Nacht und am Morgen stille ich weiterhin. I ...

Am 11.11.2020 kam meine Tochter Rosa zur Welt. Nach einem Not-Kaiserschnitt hat der still-Start super geklappt und an Tag zwei hatte ich bereits den Milcheinschuss. Seit dem habe ich keine Entzündung oder irgendwas gehabt, weshalb es umso schlimmer für mich ist, dass Rosa einfach nicht richtig trinkt. Dazu muss ich sagen, meine Hebamme hat mich e ...

Hallo :) Ich stille meine Tochter seit 4 Monaten schon voll. Nun habe ich das Problem das die rechte Brust kaum bis gar keine Milch mehr hat. Ich stille nachts nur mit der linken Brust ( aus Bequemlichkeit). Tagsüber lege ich dan immer erst an der Rechten Brust an um es irgendwie auszugleichen. Hat bisher auch super geklappt aber seit paar Tagen g ...

Folgendes: Meine Tochter ist jetzt 6 Wochen alt. Nach einer Traumhaften Geburt wurde mir im Kh direkt das Stillhütchen angedreht. Nach viel Kampf, konnte sie nach 2 Wochen ohne. Da ich viel Milch habe, gehört sie schon immer zu den schnellen Trinkern. Trank immer nur eine Seite und die höchstens 8-10 min, mal auch nur 5. Danach fing sie dennoch im ...

Liebe Frau Welter, Vor einer Woche habe ich meine Tochter entbunden. Sie hat aber danach nicht an der Brust gesaugt. Mir wurden dann Stillhütchen gegeben, damit sie die Brust besser in den Mund nehmen konnte. Aber trotzdem hat sie immer geschriehen und ich habe dann immer Panik bekommen, dass sie gleich verhungert. Deshalb habe ich sie zugefütte ...

Baby lehnt bei Bauchschmerzen oftmals die Brust ab, es ist oft ein Kampf ihn anzulegen obwohl die Milch ausreicht, weil wenn er dann mal trinkt ist er auch zufrieden. Bin total verzweifelt; ausserdem ist die Milch an der rechten Brust mehr wie an der linken da der Milchspendereflex besser funktioniert wie links. Er hat seit seiner zweiten Lebenwoch ...

Liebe Biggi, wir haben folgendes Problem: Mein Sohn ist 15 Wochem alt, ich stille voll. Seit nun ca. 1 Woche dockt er ständig ab beim stillen. An ab an ab… Es ist super anstrengend zu stillen. Er hat auch einen Schnuller. Kann es sein, dass er eine Saugverwirrung hat? Kann es auch sein, dass dies so spät eintritt (mit 15 Wochen)? Ich weiß, dass ...

Guten Tag, neulich hatte ich mich bereits wegen Stillproblemen an Sie gewendet (starker Milchspendereflex). Nun habe ich beim Versuch des Ausstreichens festgestellt, dass die Brust, die sich als eher problematisch erweist, nicht viel Menge Milch abgibt, sondern vielmehr zwei oder drei ganz dünne Strahle, die wie eine Fontäne im Hohen Bogen spritze ...

Hallo, mein Sohn ist am 04.08.2023 geboren und hat in den ersten 10 Wochen beim Stillen sehr gut mitgemacht. Nun ist es so, das er sich seit Mitte Oktober, sehr häufig dagegen "wehrt". Er weint anfangs sehr häufig oder überstreckt sich sehr stark. Manchmal dockt er an und dann wieder ab, dies mehrmals hinter einander. Ich bzw. Oft auch mithilfe ...

Guten Abend, Was bin ich über dieses Angebot froh!  Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und ich stille voll, bis auf ein paar zuletzt sehr gestresste Abpump-Versuche. Nach zwei entspannten Still-Wochen zu Beginn, bin, klappt das Trinken tagsüber leider nicht mehr ganz rund und harmonisch wie zu Beginn. Trotz für mich sichtbare Hungeranzeich ...