Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauerstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Dauerstillen

Juji

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Hallo, ich bin ganz frisch Erstlingsmama seit 11 Tagen von unserem wunderbaren kleinen Schatz. Seit 7 Tagen stille ich ihn auch voll (davor zugefüttert, da er geschrien hat vor Hunger). Seitdem werden die Stillmahlzeiten immer länger. Von anfangs eine Stunde (30 Minuten an jeder Brust) zu jetzt, teils 3 Stunden am Stück Dauerstillen. Ich möchte ihn gerne weiter voll stillen, doch hab ich zu einem wirklich Schmerzen in den Brustwarzen und das Dauerstillen ist auch wahnsinnig anstrengend. Gerade nachts schlafe ich während des stillens ein (stille nachts im liegen) und ich mache mir Sorgen, dass dem Kleinen etwas passieren könnte, da ich so müde bin, dass ich wirklich komatös schlafe, bis er wieder anfängt sich zu beschweren. Meine Hebamme meinte, ich solle ihn nach 30 Minuten an jeder Brust abdocken, aber er hat doch noch Hunger! Er trinkt die Stunden wirklich durch, nur kurze Pausen, keine Schlafpausen. Gewicht hat man seit seiner Entlassung nicht kontrolliert, erst morgen wieder. Ich sehe ihn aber schlucken und spüre auch wie die Milch fließt. Kann ich ihn irgendwie animieren schneller zu trinken oder kann ich überhaupt irgendwas tun oder einfach Durchhalten mit dem Wissen, dass es in ein paar Monaten besser wird? Vielen Dank und herzliche Grüße Juji


Biggi Welter

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Liebe Juji, in den ersten Tagen sollte ein Baby täglich Stuhlgang haben, bitte lass das abklären. Es ist wichtig, dass Dein Baby korrekt und effektiv trinkt, wenn es das nicht macht, kann es stundenlang an der Brust sein und bekommt trotzdem nicht genug Milch. Mich irritieren auch die Schmerzen, denn wenn ein Baby korrekt angelegt ist, solltest Du keine Schmerzen haben. Bitte wende Dich schnell an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Sie kann beurteilen, ob das Baby evtl. ein Saugproblem hat und kann Dir auch zeigen, wie Du Dein Baby korrekt anlegen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Kolleginnen bitten zur Zeit auch Videoberatung an. Bitte sprich einmal mit der Hebamme oder dem Kinderarzt wegen dem Stuhlgang. Und mach Dir keine Sorgen, Du wirst Dein Baby nicht erdrücken. Dafür haben wir Mütter sehr gut funktionierende Instinkte - immerhin haben sie Jahrtausende lang dafür gesorgt, dass unser Nachwuchs (der immer dicht bei uns schlief) überlebte! Und ein Baby lässt die Brust instinktiv los, wenn es keine Luft bekommt. Lieben Gruß Biggi


Juji

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Zusatz: er hat pro Tag 8 volle Windeln mit Urin, aber erst einmal (vor 5 Tagen) Milchstuhl gehabt. Dafür aber eine ganze Ladung voll. Ich habe unterschiedliches gelesen, ob es normal ist oder nicht, dass Neugeborene so wenig Stuhlgang haben. Ich möchte nur nichts falsch machen oder meinem Kind schaden.


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Liebe Susi3484, wenn Dein Baby weiterhin so streikt, solltest Du zunächst sicherheitshalber abklären lassen, ob es vielleicht Schmerzen beim Trinken hat. Viele Babys verweigern bei Ohrenschmerzen die Brust. Bis sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich erst einmal diese Tipps: Du kannst versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Bitte melde Dich doch morgen wieder, ob die Tipps geholfen haben! Lieben Gruß Biggi


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