Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauerstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Dauerstillen

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Hallo, mein Kleiner hat die ersten 12 Wochen super getrunken und nachts teilweise 8 Stunden am Stück geschlafen. Nun sind schon fast 8 Wochen rum, wo er nachts oft stündlich kommt. Wir hatten eine Phase, wo er alle 45-60 min kam. Momentan sind es eher so 1-2 Stunden. Obwohl der Kleine intensiv trinkt, kommt er nach einer Stunde wieder. Da diese Phase des nächtlichen Dauerstillens inzwischen so lang ist, weiß ich langsam nicht mehr weiter. Ich trinke literweise Wasser, Malzbier und Stilltee, damit er immer genug Milch hat. Ach ja, tagsüber kommt er auch so alle 2 bis 2,5 Stunden. Er ist dazwischen immer fröhlich und gut drauf. Mach ich irgendwas falsch oder ist das normal? An wechselnde 1 bis 2 Stundenabstände hab ich mich inzwischen gewöhnt, so daß ich tagsüber ziemlich fit bin. Meine kleine Tochter, 26 Monate alt, braucht ihre Mama ja auch noch.


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Liebe diedernbechers, ja, das verhalten deines Kindes IST normal, ich kann dich beruhigen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wenn Mütter ihre Kinder mit zu sich ins Bett nehmen, um nicht immer wieder aufstehen zu müssen, berichten viele von ihnen, dass sie sich nach einigen Tagen so daran gewöhnt haben, dass sie das nächtliche Stillen tatsächlich kaum noch mitbekommen. Nicht wenige Babys schlafen obendrein viel "tiefer", wenn sie die Nähe der Mutter spüren. Vielleicht hilft auch dir das zu weniger anstrengenden Nächten. Und die Gewissheit, dass es "nur eine Phase" ist, wie so vieles im Leben unserer Kleinen. Auch diese wird vorüber gehen... Versuche, tagsüber möglichst viele Ruhepausen einzubauen, und vielleicht kann dich auch jemand in dieser anstrengenden Zeit unter die Arme greifen, was die Hausarbeit betrifft. Und wenn du jemanden finden könntest, der vielleicht am Nachmittag mit dem Baby im Tragetuch oder Kinderwagen eine runde spazieren geht, so dass du für ein Stündchen die Augen zu machen kannst, dann tut das sicher auch gut. LLLiebe Grüße, Biggi


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