Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe zwei Töchter, 21/2 Jahre und 6 Monate. Die Kleine stille ich noch so gut wie voll. Ich gebe ihr zwar seitdem sie 4 1/2 Monate alt ist Brei, sie isst aber im Höchstfall mittags und abends ein halbes Gläschen. Obstbreis lehnt sie bislang komplett ab, weswegen ich damit noch ein paar Wochen abwarten werde. Ich stille meine Kleine also früh halb 6, vormittags, nach dem Mittagsbrei, nachmittags, nach dem Abendbrei und einmal nachts. Hinzu kommt, dass die Kleine momentan nur an der Brust einschläft. Sie schläft zweimal am Tag, also kommen noch zwei kleinere Stillmahlzeiten hinzu. Jetzt würde ich eigentlich gern anfangen langsam abzustillen. Die Kleine nimmt aber absolut kein Fläschchen. Kann ich mittags und abends nach dem halben Gläschen Brei die Brust einfach weglassen oder muss ich mir dann Sorgen machen, dass die Kleine zu wenig Flüssigkeit bekommt? Ich versuche zwar, ihr verdünnten Saft aus der Tasse zu geben, aber davon kommt meist nicht viel im Magen an. Reicht die Flüssigkeitsversorgung über die Brust noch aus? Haben Sie vielleicht eine Idee, wie ich der Kleinen das Einschlafen an der Brust abgewöhnen könnte oder verliert sich das von selbst? Mich stört es eigentlich nicht. Ich mache mir nur ein wenig Sorgen, dass sie das sehr lange so beibehalten könnte? Es könnte sie ja dann niemand außer mir zu Bett bringen. Vielen, vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Liebe Grüße Mami-Madlen
? Liebe Mami-Madlen, es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Stillkinder, die an der Brust einschlafen, nur von der Mutter ins Bett gebracht werden könnten. Eine vertraute und liebevolle andere Person kann durchaus auch in der Lage sein, das Baby ohne Stillen beim Einschlafen zu begleiten, das beweisen weltweit täglich unzähliche Väter, Tagesmütter usw. Es ist auch keineswegs so, dass ein Baby, das an der Brust einschläft, dieses Verhalten „endlos“ beibehalten wird. Jedes Kind kommt irgendwann an den Punkt, an dem es von selbst so weit ist, dass es keine Brust mehr braucht. Für ihr Alter bekommt die Kleine schon recht viel Beikost, hier besteht sicher keine Eile, nun auf eine rasche Erhöhung der Beikost zu dringen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichend häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit und zwar am besten ganz einfaches Wasser (Leitungswasser ist bei uns in den meisten Fällen möglich). Bieten Sie dem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Viele Stillkinder lehnen die Flasche ab, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Technik an der Flasche eine ganz andere ist, als an der Brust. Dazu kommt, dass sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust und so lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt `Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gestecktA. In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen zeigen kann, wie die Becherfütterung funktioniert, dazu brauche ich lediglich Ihre Postleitzahl. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für Ihre umfangreiche Antwort!!!!! Meine PLZ lautet 08280. Nochmals tausend Dank!! Liebe Grüße Mami-Madlen
Liebe Mami-Madlen, bitte wenden Sie sich an Frau MELZER Mechthild, Tel.: 03764 4326, siekann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi
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