Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauerstillen, Baby (4,5 Wochen) immer unzufrieden

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Dauerstillen, Baby (4,5 Wochen) immer unzufrieden

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Hallo Frau Welter, mein Sohn, 2. Kind (geboren 37+5, 3230g) ist jetzt 4,5 Wochen alt und ich bin extrem unglücklich mit der Fütter-/Stillsituation. Ich stille seit 2,5 Wochen unter großem Kraftaufwand voll, was bedeutet fast permanent, Tag und Nacht, meist Stunden am Stück. Er schläft immer wieder nach kurzem (5-10 min) an der Brust ein, trotz Versuchen, ihn wachzuhalten. Nach 10 Minuten oder maximal mal ner halben Stunde wird er wieder wach und will wieder ran. Ich habe das Gefühl, er ist nie wirklich zufrieden, nicht nach der Brust und teils auch nicht an der Brust. Zunehmen tut er, so am unteren Rand dessen, was er soll. Er hatte nach der Geburt Gelbsucht, weshalb wir länger in der Klinik waren und er dort häufiger die Flasche bekam (da - angeblich? - zu schwach für die Brust und um die Phototherapie nicht lang zu unterbrechen). Dort bekam ich dann von der Stillberaterin auch Stillhütchen. Ich versuche es jetzt zuhause mit und ohne, um die Hütchen auch wieder loszuwerden, aber ohne Stillhütchen scheint die Unzufriedenheit noch größer. Ich habe Sorge, wenn wir jetzt auch noch bzw. wieder Flasche zufüttern, dass er bald gar nicht mehr an die Brust geht. So war es jedenfalls beim 1. Kind, sie verweigerte irgendwann die Brust (wobei sie ein Frühchen (30+0, 1480g) war). Von damals habe ich auch ein "Abpump-Trauma", weil ich fast 10 Monate lang alle 3-4 h abgepumpt habe und die Pumpe für mich über ein Dreivierteljahr wie eine Fußfessel war. Das wollte ich keinesfalls wieder und deshalb dieses Mal unbedingt voll stillen. Jetzt bin ich aber in der Situation, dass ich mit beiden Kindern zuhause bin (keine Kita dank Corona), mein Mann voll arbeitet, dabei immer wieder mit Einsätzen, wo er über Nacht oder sogar mehrere weg ist, und keine familiäre Unterstützung vorhanden. Ich kriege kaum Schlaf, habe Kopf-, Rücken-, Magenschmerzen und bin nervlich am Ende, sodass ich - das ist das Schlimmste - das Kind fast nur noch als Last, keine Freude, empfinde. Kurz, ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht weiter. Haben Sie eine Idee? Was machen wir falsch? Kann ich noch zu einer "normalen" Stillbeziehung kommen? Wie kann ich das schaffen? Wie vermeide ich (noch mehr) Saugverwirrung? Danke vorab! Corinna P.S.: Hebamme habe ich, aber die hat auch keine Idee. Stillgruppen, Stillberatung etc. finden hier wegen Corona zzt. alle nicht statt. :-(


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Liebe Corinna, Du brauchst dringend Hilfe vor Ort und solltest Dich möglichst schnell an eine kompetente Stillberaterin vor Ort wenden. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Beraterinnen bieten im Moment auch Videoberatung an. Dein Kind sollte im Moment keine Flasche und keinen Schnuller bekommen und mit einer alternativen Fütterungsmethode zugefüttert werden, z.B. das Brusternährungsset oder aber die Becherfütterung. Außerdem solltest Du Dir vom Hausarzt ein Rezept für eine Haushaltshilfe ausstellen lassen (wegen chronischer Überlastung), damit Du Zeit hast und Kraft sammeln kannst. Hole Dir Hilfe, dann kannst Du es schaffen! Ganz herzliche Grüße, sei umarmt von Biggi


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