Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauernuckeln beim Kleinkind nachts durch stillen provoziert?

Frage: Dauernuckeln beim Kleinkind nachts durch stillen provoziert?

Naoki

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Liebe Frau Welter, Ich stille gerne. Wirklich. Mein kleiner ist jetzt 16 Monate alt und ich stille noch zum Einschlafen und 1-2 Mal am Tag. Ich bin wieder schwanger, sehe aber auch da eigentlich kein Problem. Ich habe bisher ihn entscheiden lassen und finde das immer noch in Ordnung. Wenn er Brust sagt, biete ich ihm allerdings oft erst etwas anderes zu trinken an, da ich weiß, dass er dann oft richtig Durst hat und ich das mit Stillen nicht mehr leisten kann. Mein Einziges Problem ist, dass er seit einigen Wochen in etwa 3 Nächten pro Woche erst 2 Stunden dauernuckeln will (mit weinen, wenn ich meine Brust wegnehme, mich wegdrehe, weil ich nun einmal kein Schnuller bin). Er schläft auch nicht wieder fest ein, obwohl er wirklich müde ist. Meistens gehen wir dann aufs Töpfchen und oft muss er dann noch richtig etwas essen. Für mich heißt das, dass ich drei bis vier Stunden wach bin - das kann ich momentan kaum leisten, schwanger und dauererkältet. Mein Mann möchte, dass ich bis Februar abstille, da dann das Kleine kommt, aber eigentlich habe ich nichts gegen Tandemstillen... Aber nicht so, wie es momentan in diesen Nächten ist. Meine Frage ist, ob ich den Hunger möglicherweise durch das Stillen provoziere? Wir achten darauf, dass er abends noch gut isst... oder könnte das einfach ein Wachstumsschub sein, in dem er einfach auch nachts wieder mehr Nahrung braucht?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Naoki, ich vermute, dass die Milchmenge durch die Schwangerschaft zurück gegangen ist und Dein Kind deshalb Hunger hat. Du könntest jetzt erst einmal eine Tasse Milch anbieten in der Nacht, vielleicht reicht das aus. Es kann auch gut sein, dass Dein Baby Deine Aufregung wegen dem Baby spürt und deshalb so anhänglich ist. Wenn Du jetzt abstillen würdest, würde Dein Kind wahrscheinlich nicht besser oder länger schlafen, trotzdem ist es Dein gutes Recht, jetzt einige Regeln aufzustellen. Auch DU hast Bedürfnisse und dein Kind kann lernen, dass auch DIESE ernst genommen werden müssen. Du kannst deinem Kind ganz klar sagen, wo deine Grenzen sind, das hat nichts mit Willen brechen zu tun! WENN Du wirklich überzeugt bist, dass Du so nicht weitermachen kannst, dann ist das OKAY!!!! Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Dein Kleiner wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Wir können unseren Kindern nicht alle Wünsche erfüllen und dein Kind KANN lernen, dass Du eine Pause und deinen Schlaf brauchst. Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. LLLiebe Grüße, Biggi


Naoki

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Ach ja, er kennt tatsächlich keinen Schnuller, haben nie einen gebraucht und jetzt fange ich erst recht nicht damit an :)


Naoki

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Und noch etwas: er hat schon komplett ohne Brust bei Oma und Opa übernachtet: war eigentlich kein Problem.


Naoki

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Danke! Milchmenge ist bei uns sehr unterschiedlich, zwischendurch in der Schwangerschaft fast nichts (besonders als ich wirklich krank war), jetzt ist es eigentlich wieder besser. Ich merke wieder, wie er richtig schluckt und habe auch ab und zu wieder spürbaren Milcheinsvhuss beim Trinken. Aber natürlich kann ich nicht mehr voll stillen. So gerne, wie der Zwerg isst, macht das auch keinen Sinn ;) Ich habe das Glück, dass mein Kleiner schon gut spricht. Er sagt auch oft, was ihm fehlt. Kuhmilch trinkt er nicht, meistens sagt er aber tatsächlich auch, was er zu sich nehmen möchte (Brot, Käse, Wasser) - allerdings erst nach dem Dauernuckeln. Wenn ich zu früh aufhöre, weint er oft nur. Allerdings auch nicht böse, sondern meckernd, weil er einfach eigentlich zu müde ist zum aufstehen. Sollte ich vielleicht einfach früher kurz mit ihm aufstehen, ihn erst trösten und fragen, ob er etwas essen oder trinken möchte? Wäre natürlich für mich deutlich mehr Schlaf... Aber müsste ein gutes Abendessen und Wasser nachts nicht eigentlich reichen? Er schläft ja auch Nächte durch oder nur mit kurzem trinken wieder ein.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Naoki, ich kann Dir nicht sagen, ob Dein Baby tatsächlich Hunger hat oder Deine Nähe sucht. Probiere es doch einfach mal aus, wie es ist, wenn Du ihm vorher schon etwas anbietest (oder der Papa?). Du kennst DEIN Kind am besten und kannst beurteilen, was es verkraften kann. Lieben Gruß Biggi


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