Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustgröße

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustgröße

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Hallo, liebes Beraterteam, meine Tochter (3 Jahre) stillt sich mehr an der rechten Brust. An der linken trinkt sie nur immer ganz kurz. Scheinbar ist da nicht mehr so viel zu holen. Komischerweise ist die linke Brust seit einiger Zeit größer als die rechte. Wie kann das sein? Müsste es nicht umgekehrt sein? Meine Brüste waren vor der Stillzeit immer gleich groß. Wie ist das, wenn man irgendwann abgestillt hat, werden die Brüste dann vom Gewebe her wieder dichter und voller? Denn das könnte ja vielleicht ein Grund dafür sein, dass die vernachlässigte Brust so groß ist, oder? Ich mache mir deshalb Sorgen, weil mir die größere linke Brust seit über einem halben Jahr sehr wehtut an einer Stelle, die ich aber nicht so 100prozentig orten kann. Deshalb war ich vor 2 o. 3 Monaten auch bei der Mammographie. Dort wurde nichts festgestellt aber es wurde mir gesagt, dass das Drüsengewebe wegen des Stillens nicht so einfach "durchschaut" werden kann. Nun mache ich mir Sorgen, dass die was übersehen haben. Können Sie mich etwas beruhigen? Was macht mir die stechenden, brennenden Schmerzen? Auch der Ultraschall beim Gyn ergab jetzt nichts, wobei der Gyn mir auch sagte, ich solle abstillen, da man sonst nicht richtig untersuchen kann. Danke LG Jule


Biggi Welter

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Liebe Jule, bei den meisten Müttern nehmen die Brüste nach dem Abstillen wieder die Größe an, die sie vor der Schwangerschaft hatten. Die Brustwarzenhöfe können dunkler als vor der Schwangerschaft bleiben und die Montgomerydrüsen zurückweichen. Die Brüste mancher Mütter werden weich und etwas schlaff, doch nach einigen Menstruationszyklen gewinnen sie aber allmählich ihre Festigkeit wieder zurück. In seltenen Fällen verlieren einige Mütter vorübergehend die Fettschicht, die vor der Schwangerschaft in ihrer Brust vorhanden war. Diese Fettschicht bildet sich im Laufe der Zeit allmählich wieder. Könnte es sein, dass die stechenden Schmerzen auf eine Soorinfektion zurück zu führen sind? Was sagt der Arzt dazu? Wenn Du nun unsicher bist, hole dir bitte eine zweite Arztmeinung ein. Bei Bedarf sind dann sowohl ein Ultraschall als auch eine Mammographie möglich, ohne dass das Stillen unterbrochen werden muss. Frau sollte sich dann lediglich eine Ärztin/Arzt suchen, die über Erfahrung mit einer laktierenden Brust verfügt. Sollte es nach Ultraschall und Mammographie immer noch Zweifel geben, dann kann auch eine Gewebeentnahme in der Stillzeit durchgeführt werden. Aber mach dich jetzt nicht verrückt, zum einen sind Tumore in der Brust während der Stillzeit sehr selten und zum anderen tust Du ja bereits durch das Stillen etwas, um dein persönliches Brustkrebsrisiko zu senken. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen lieben Dank, liebe Biggi, das muss die Lösung sein. Kann es wirklich an der Soorinfektion liegen, die ich bereits seit über einem Jahr rumschleppe? Meine Brustwarzen sind seither rot und entzündet, immer und immer wieder. Ich kaufe mir in der Apotheke selbst Pilzsalben, die aber offenbar nichts mehr anrichten. Aber an die Schmerzen in den BW hab ich mich bereits gewöhnt. Nur die anderen Schmerzen in der linken Brust sind ganz tief drin in der Brust. Ich meine also nicht die Warzenschmerzen. Wenn das die Lösung ist, weiß ich mir nicht zu helfen. Denn die Salben dringen doch nicht so tief in die Brust ein!??? Das weitere Problem ist, dass ich nicht weiß, zu welchem Arzt ich gehen soll. Bisher habe ich überall nur negative Reaktionen erhalten. Mein Gyn hat mich bereits vor einem Jahr für verrückt erklärt, noch zu stillen und wollte von mir die Gründe wissen. Meine Allgemeinärztin ist zwar ganz nett aber ich bezweifle, dass die sich mit Brustsoor auskennt. Klar, ich könnte den Gyn wechseln aber wie wird der reagieren? Nach den letzten zwei Jahren habe ich weitestgehend aufgehört, jemandem zu erzählen, dass wir noch stillen. Nur meinem Gyn musste ich es ja damals leider erzählen, weil wir oft Soor hatten. Danke nochmals für deine Bemühungen. Herzliche Grüße Jule


Biggi Welter

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Liebe Jule, es ist schlimm, dass Du vor einem Arzt Angst haben musst, aber Du musst zu einem! Auf jeden Fall solltest Du ein Antimykotikum bekommen, ob systemisch oder lokal, das kann nur der Arzt entscheiden. Ist es wirklich ein rein oberflächlicher Pilz, könnte eine Pilzsalbe genügen, allerdings glaube ich das bei dir nicht. Bei einer Soorinfektion ist es auch unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckst Du dich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Ihr kommt aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Du musst auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Ich wünsche dir sehr, dass Du einen verständnisvollen Arzt findest, vielleicht kannst Du dich einmal an eine Hebamme wenden, die dir Tipps geben kann, welcher zu empfehlen ist. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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