Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Brustentwöhnung

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Brustentwöhnung

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Hallo zusammen, mein Sohn ist 9 1/2 Monate alt und wird immer noch gestillt (morgens und abends und wenn nötig zur Beruhigung). Seit ein paar Tagen trinkt er endlich mal zusätzlich ein paar Schlucke Wasser aus der Flasche, ich würde so gerne ganz abstillen und hatte gehofft das ist "der Anfang vom Ende" - vor dem Schlafen braucht er jedoch immer noch die Brust obwohl er ca. eine Stunde vorher seinen Brei bekommt. Habe es mit Milch aus der Flasche versucht aber die nimmt er dann nicht. Wie kann ich ihm dieses abgewöhnen. Das hört sich vielleicht hart an aber ich möchte meinen Körper endlich nach mittlerweile 18 Monaten wieder ganz für mich alleine haben. viele liebe Grüße


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Liebe Jetani, es ist absolut verständlich, wenn eine Mutter irgendwann nicht mehr "will" und es ist dein gutes Recht, dann auch die Stillbeziehung zu beenden, statt deinem Kind "etwas vorzumachen" und nur ihm zuliebe weiter zu stillen. Auch hier sind wir Mütter bereits Vorbilder... Du kannst versuchen den Abstillprozess allmählich und mit viel Liebe und Geduld zu beschleunigen. Wie dein Sohn auf deine Abstillbemühungen reagieren wird, hängt auch von dir ab. Wenn Du (vielleicht unbewusst) nicht völlig davon überzeugt bis, wirklich abzustillen zu wollen, wird dein Kind dies spüren. Wenn Du dir für dich ganz sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen (vielleicht zunächst einmal erst nur in der Nacht) nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab, und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen, ich persönlich halte gar nichts von durchweinten Nächten und Schreien lassen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Lieben Gruß, Kristina


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