halli hallo, wie beriete ich meine brust schon jetzt(35ssw) am besten aufs stillen vor?ich habe auch diese blöden hohlbrustwarzen! liebe grüße und hoffe auf gute tipps. cathy
Mitglied inaktiv - 15.10.2007, 15:25
Frage: brust vorbereiten
Antwort auf: brust vorbereiten
Liebe Cathy, im Prinzip ist es nicht nötig, die Brust bzw. Brustwarzen auf das Stillen vorzubereiten. Die beste Vorbereitung auf das Stillen ist Information! Alles, was an Ammenmärchen über das angeblich notwendige Abhärten der Brustwarzen kursiert, ist falsch. Die Brust kann nicht "abgehärtet" werden, Brustwarzen sind erektiles Gewebe, auf dem sich keine Hornhaut bilden kann. Wenn das Stillen weh tut, dann liegt das an falschem Anlegen, falschem Saugen oder eventuell auch an einem Soor, aber nicht daran, dass die Brustwarzen nicht richtig vorbereitet gewesen wären. (Es käme ja auch niemand auf den Gedanken, einen Penis abzuhärten :-)). Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Zuverlässige Informationen finden Sie in folgenden Büchern: "Stillen - So versorgen Sie Ihr Baby rundum gut" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, die sie alle im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin oder auch im Stillshop hier im Forum) bekommen. Ein Stillbuch hat den Vorteil, dass Sie in Ruhe lesen können und bei Bedarf auch immer wieder bestimmte Stichpunkte nachschlagen können. Außerdem ist es ratsam, dass Sie sich nach einer Stillberaterin vor Ort umschauen und ein oder mehrere Stillgruppentreffen besuchen. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Außerdem sehen Sie "live" wie ein Baby korrekt angelegt wird. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Und speziell zu den Hohlwarzen: Babys werden an der Brust und nicht an der Brustwarze gestillt. Ist das Baby in der Lage, die Brust gut zu erfassen, verursachen die meisten Formen von Flach- oder Hohlwarzen kein Problem. Wichtig wird es für Sie sein, auf gute Stillpositionen und Anlegetechniken zu achten. Gutes Anlegen bedeutet, dass der Mund und die Zahnleisten des Babys vollkommen über die Brustwarze hinüberreichen und den Brustwarzenhof umfassen, damit das Baby wirkungsvoll an der Brust saugen kann. Sie werden eventuell ein wenig mehr Geduld und Übung brauchen als Frauen mit "normalen" Brustwarzen, doch sollte Ihnen die Tatsache, dass Sie Hohlwarzen haben, keine Sorgen bereiten! Obwohl ihr Einsatz während der Schwangerschaft umstritten ist, beobachten etliche Frauen, deren Babys beim Ansaugen an Flach- oder Hohlwarzen Probleme haben, dass die Verwendung von Brustwarzenformern ihrem Baby beim Ansaugen hilft und das Stillen einfacher macht. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck zugrunde liegende Verwachsungen zu weiten und die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenschoner und Brustwarzenformer werden auch Brustschalen, Milchauffangschalen oder Woolwich-Schalen genannt. Sie bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon. Sie sollten von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale – die mit Löchern versehen sein kann – hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Die Verfechter der Brustwarzenformer empfehlen, sie in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft zu tragen; zunächst nur ein paar Stunden täglich und dann allmählich immer länger, in dem Maße, wie die Frau es als angenehm empfindet. Gewährt man dem Kind in den ersten Tagen viel Zeit an der Brust, so erlernt es ein wirkungsvolles Saugen, bevor die Brust der Mutter mit zunehmender Milchmenge immer voller wird – gewöhnlich etwa am dritten oder vierten Tag. Dies ist besonders wichtig bei Müttern mit flachen Brustwarzen oder Hohlwarzen. Beim Stillen ermöglicht der Rückengriff es der Mutter, das Baby deutlicher zu beobachten und seinen Kopf besser kontrollieren zu können, darum eignet er sich besonders gut zum Beispiel bei einer Mutter mit Flach- oder Hohlwarzen. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel
von Kristina Wrede am 15.10.2007
