Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

blutig gebissene Brustwarze / abstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: blutig gebissene Brustwarze / abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo , ich habe meinen Sohn Finn jetzt 5 Monate voll gestillt , vor drei wochen kamen die ersten zwei Zähne ! Seitdem beißt er recht oft zu , immer dann wenn er satt ist !!! Meine Stillberaterin empfhal mit aua zu rufen (macht man schon vonn allein *g* ) und zu schimpfen ! Das habe ich auch jedesmal getan , die letzten male hat er sogar geweint , das hat mir fast das Herz gebrochen .. Gestern hat er dann so fest zu gebissen , das die Brustwarze ziemlich geblutet hat und seitdem höllisch weh tut ! Zum Glück habe ich von einer Freundin ein Stillhütchen bekommen können ! Das stillen ist jedoch zum absoluten Krampf geworden , das Stillhütchen will er nicht , ich habe Horror davor ihn anzulegen und ziehe ihm beim leisesten Anzeichen die Warze aus dem mund , was natürlich Gebrüll mit sich bringt ..... Wie schnell kann man sanft abstillen und wie ? Wenig trinken geht nicht , habe vor zwei wochen einen nierenstein entfernt bekommen .... Abends bekommt er milchfreien Brei ( seit zwei Wochen ) wollte heute damit anfangen die Mittagsmahlzeit zu ersetzten ... Liebe Grüße und danke für die Antwort Inga


Biggi Welter

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? Liebe Inga, Ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen. Manche Kinder stellen allerdings mit großem Interesse fest, dass die Mama sehr interessante Töne von sich gibt, wenn sie gebissen haben und wollen ausprobieren, ob sie diese Reaktion nochmals hervorrufen können. Ein plötzliches und abruptes Abstillen ist für euch beide jetzt nicht die optimale Lösung, deshalb gebe ich Ihnen jetzt erst einmal Tipps, wie Sie Ihrem Sohn das Beißen abgewöhnen können und wie Ihre Brustwarze schneller wieder heilen kann. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bieten Sie dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Sobald Ihr Baby zubeißt, reißen Sie es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehen Sie es nahe an sich heran. Wenn Sie es nahe an sich heranziehen, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für Ihre Brust, wenn das Baby loslässt, statt dass Sie es von der Brust wegreißen. Um die Heilung der verletzten Brustwarzen zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Um allmählich abzustillen, können Sie langsam eine Stillzeit nach der anderen durch andere Nahrung (Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung) schrittweise ersetzen. Es empfiehlt sich nicht, gleich eine komplette Mahlzeit zu ersetzen, sondern langsam die Menge der anderen Nahrung zu steigern und die Zeit an der Brust zu verkürzen. Auf diese Weise haben die Brust und der Organismus des Babys Zeit sich an die Veränderung zu gewöhnen. Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach Ihrem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekommen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hej! Finn ist doch noch so klein, er versteht gar nicht, was er tut... willst Du ihn wirklich deshalb abstillen? Malin beißt auch gelegentlich mal zu, und ich bin dann wütend (als wenn sie mir absichtlich weh täte, was sie natürlich nicht macht, aber weh tut es halt), aber bisher sind diese Phasen immer vorbeigegangen. Ich habe in solchen Zeiten immer den Finger an ihrem Mund beim Stillen, und sobald ich merke, sie hört auf zu saugen, löse ich sie sanft, damit sie nicht in Versuchung kommt. *g* Wenn sie doch beißt, nehme ich sie von der Brust und sage "Nein". Sie ist allerdings auch älter als Dein Kleiner, ich weiß nicht, ab wann die Lütten kapieren, daß sie das besser lassen sollten... Malin hört dann jedenfalls damit auf. Und mit dem "Au" rufen, ich hab mich neulich so erschreckt und "au" gerufen, daß Malin völlig verstört war und sich nicht mehr an die Brsut getraut hat, obwohl sie gern wollte. Das tat mir so leid. Liebe Grüße - und sicher hat Biggi noch einen Rat für Dich - Marie


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