Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

"Bläschen" auf Brustwarze?!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: "Bläschen" auf Brustwarze?!

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist 7 Wochen alt. Am Anfang hab ihn gestillt, dann wegen wunden Warzen 3-4 Tage abgepumpt und dann wieder gestillt. Die Brustwarzen waren und wurden dann auch nicht mehr wund. Die letzten 3 Wochen hab ich nur noch gepumpt (weil ich dachte es wäre praktischer, ich hab mehr kontrolle wie viel er trinkt und dass er auch satt wird)und er war gar nicht mehr dran. Leider hat man mit Baby + abpumpen gar keine Zeit mehr für den Rest der Familie... Seit gestern stille ich ihn wieder voll, es klappt eigentlich gut, er ist nach 3 Wochen Flasche nicht saugverwirrt trinkt ohne Probleme und wird satt. Hätte nicht gedacht dass es so einfach geht ihn an die Brust zurückzubringen *freu* ! Am Anfang tuts immer bissl weh, aber das ist ja normal, oder? Wenn mir kalt ist und die Brustwarzen hart werden tut es auch weh. Jetzt zum eigentlichen Problem: Auf der rechten BW sind unmittelbar nach dem stillen so weiß/dursichtig schimmernde "Bläschen" (ich weiß nicht wie ichs sonst nennen soll...)Erst dacht ich es wär ein Tropfen Milch aber der ließ sich leider nicht wegwischen... ;) Es jetzt auch bei jedem Zug weh wenn er trinkt, obwohl er schon viel vom Warzenhof im Mund hat. Und nach ca. 1-2 Stunden ist es wieder weg. Bluten tut es nicht und ist auch nicht offen. Was ist das? Sollte ich zum Arzt gehen? Denn ich möchte unbedingt weiter stillen! Hoffe du kannst mir helfen! Vielen Dank schon mal! Caro


Biggi Welter

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Liebe Caro, es ist wirklich klasse, dass dein Kind so toll damit zurecht kommt und die Brust gleich wieder akzeptiert. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb kann weder die Pumpe noch dein Kind die brust leer trinken. Das was Du da beschreibst dürfte der Milchspendereflex sein, der für dich so deutlich wahrnehmbar einsetzt, dass es Schmerzen bereitet. Ein derartig schmerzhaftes Einsetzen des Milchspendereflexes kommt vor allem in den allerersten Wochen vor und vergeht im Laufe der Zeit von selbst. Bis dahin kannst Du leider nicht viel mehr tun, als Entspannungsübungen einsetzen (z.B. solche, wie Du sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast, falls Du einen besucht hast). In Extremfällen kann auch beim Arzt nachgefragt werden, ob er ein stillverträgliches Schmerzmittel verordnen kann. Sollten die Schmerzen nicht bald deutlich weniger werden bzw. ganz aufhören, sollte nachgeschaut werden, ob nicht doch eine Soorinfektion vorliegt. Eine Soorinfektion der Milchgänge kann ähnliche Beschwerden machen, ist allerdings zu diesem frühen Zeitpunkt der Stillzeit eher unwahrscheinlich. Wichtig ist auch, dass Du dich zum Stillen immer in eine bequeme Position begibst, um Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden. Es klingt auch ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Propf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden "Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muß sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Am besten wendest Du dich an eine Kollegin vor Ort, die sehen kann, ob dein Kind wirklich korrekt angelegt ist, sie kann dir ein paar Tipps geben, denn eigentlich sollte das Stillen überhaupt nicht schmerzen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Manchmal spüre ich auch ein stechen/ziehen, rechts mehr als links, ist das die Milchproduktion? Kann es auch ein Problem sein dass ich die Brust mir der Pumpe immer ganz leer gemacht habe und er das jetzt vielleicht nicht schafft? Er trinkt ca. alle 2-3 Stunden. LG Caro


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