Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blähungen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Blähungen

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Hallo, unser Henrik ist jetzt dreieinhalb Wochen alt und hat seit vier Tagen schreckliche Verdauungsprobleme.Er hat regelmäßig Stuhl, der sehr dünn und gelblich ist. Ichs tille ihn voll, d.h. er hat auch schon mal einen Tee bekommen. Vor allem Nachts quält er sich so schrecklich. es scheint, als würde er gar keine Ruhe zu finden. Während des Schlafens stöhnt er ständig, bäumt sich zusammen und "drückt", als müsste er ein Haüfchen machen. Gebe ihm jetzt schon sab simplex nach Anraten der Hebamme, weiss aber nicht, ob die so recht helfen. Wir haben das Gefühl, dass er sich unheimlich dabei quält.Ich stillte bis gestern mit Stillhütchen, da im KH meine Brustwarzen entzundet waren und Henrik , asl wir nach hause kamen einen Windelsoor hatte. Daher meinte unsere Hebamme, ich sollte es erst ohne versuchen, wenn dieser abgeklungen sei.Hatte ein bisschen Muffe, ob er meine Brustwarze überhaupt noch akzeptiert, aber nach kurzem"sich Wundern"ist er anscheinend zufrieden damit. Wär nett, wenn du ein paar Tipps hättest, was wir gegen das nächtliche Unwohlsein machen könnten. liebe Grüße aus Paderborn calina


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? Liebe Calina, der Stuhl eines voll gestillten Babys kann sogar flüssig sein und die weißen „Flocken" sind ganz normal. Das Aussehen des Stuhlgangs ist nicht von Bedeutung, solange es dem Kind gut geht. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht und wie oft oder selten das Baby nach den ersten vier bis sechs Wochen die Windel voll hat. An der Luft verfärbt sich der Stuhl sehr oft richtig grün. Ich schreibe dir das deshalb so genau, damit Du siehst, dass der Stuhl deines Kleinen wohl ganz normal für ein Stillbaby ist. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Wenn dann auch noch Stillhütchen im Spiel sind bzw. waren, dann ist die Wahrscheinlichkeit von Saugproblemen noch um ein Vielfaches höher. Gleichzeitig stimuliert ein nicht korrekt saugendes oder nicht gut angelegtes Kind die Brust nicht wirkungsvoll, was wiederum eine zu geringe Milchmenge nach sich ziehen kann. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich alle deine Probleme lösen lassen, wenn die Anlegetechnik und das Saugverhalten deines Kindes korrigiert werden. Nun kann ich weder sehen, wie dein Kind an der Brust angelegt ist, noch beurteilen wie es trinkt. Deshalb solltest Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden, die dich und dein Kind SEHEN kann. Frage einmal bei Friederike SChäfer Tel: 05645-749436 nach, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich ist. Dazu kommt, dass die Erfahrung, dass der Darm entleert wird und die damit verbundenen Gefühle bei vielen Babys zunächst Unruhe und bei manchen auch Weinen auslöst. Das Baby muss sich erst an diese Körpervorgänge gewöhnen, denn im Bauch hatte es ja noch keine derartige Darmtätigkeit. Sehr viel kannst Du dabei nicht tun, doch das Wichtigste ist, das dein Baby zu trösten und es nicht alleine zu lassen. Deine Nähe ist sehr wichtig für dein Kind. Außerdem kannst Du probieren, deinem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe einen Babymassagekurs, wo Du dir Tipps zum Massieren holen kannst. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend) und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot-Cold-Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Manchmal hilft die Kombination Wärme + Fliegergriff. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun.Versuche es einmal. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe. Falls Du Milchbildungstee trinkst, lass diesen Tee einmal weg. Sehr viele Babys reagieren auf die Teemischungen, die als Milchbildungstee oder Stilltee angeboten werden mit massiven Bauchproblemen, vor allem, wenn die Mutter mehr als ein bis drei Tassen pro Tag trinkt. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, danke erst mal für deine ausführliche Antwort. Werdegleich mal bei der Beraterin anrufen. Ist diese Beratung eigentlich kostenlos? Liebe Grüße Calina


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? Liebe Calina, LLL-Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Für die Mütter fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem eventuellen Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Bei uns hat sab simplex auch nicht geholfen


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