Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin verzweifelt wegen Gewichtszunahme...

Frage: Bin verzweifelt wegen Gewichtszunahme...

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, heute bei der U4 der Schock, mein Baby (13 Wochen alt, wird vollgestillt) hat Untergewicht. Auf dem Somatogramm ist eingetragen: 64 cm groß und 5180 Gramm schwer. In den letzten 3 Wochen hat er nur 230 Gramm zugenommen. In der 6 Woche wog er 4110 Gramm mit 57 cm Körperlänge. Der Kinderarzt hat mich nicht gerade aufgebaut. Er sagte, das weitere Stillen macht keinen Sinn, wenn er so schlecht zunimmt und ich soll unbedingt zufüttern oder ganz auf Fläschchen übergehen (spart angeblich Zeit). Ich bin total verunsichert, denn ich wollte unbedingt so lange vollstillen wie möglich. Ich habe mir als erstes eine Babywaage aus der Apotheke ausgeliehen und erste Wiegeprobe vor und nach der Mahlzeit betrug 90 Gramm, das ist doch wohl wenig für ein 3 Monate altes Kind? Außerdem pumpe ich dazwischen die Milch ab um die Brust anzuregen. Was kann ich sonst noch tun, damit er mehr bekommt? Bisher ist er alle 3 Stunden an der Brust gewesen, in der Nacht allerdings schläft er 7-8 Stunden durch. Meine Postleitzahl ist 44536. Vielleicht gibt es in der Nähe eine Stillgruppe, denn ich bekomme keine Unterstützung von meiner Familie (außer von meinem Mann) oder den Ärzten. Vielen Dank für die Antwort. Anka


Biggi Welter

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? Liebe Anka, in einem Punkt hat dein Arzt recht: es muss nachgeschaut werden, warum dein Kind aus der Kurve fällt und es muss etwas passieren. Doch der Rest ist nicht gerade sinnvoll. Selbst wenn Du jetzt (vorübergehend) zufüttern müsstest, ist jeder Tropfen Muttermilch, den dein Kind bekommt wertvoll und es ist der erste Schritt, dass sich Mutter, Kinderärztin/arzt und Stillberaterin gemeinsam überlegen, wie kann die Milchmenge der Mutter entsprechend gesteigert werden und wie wird die Zeit überbrückt, bis die Milchmenge der Mutter dem Bedarf des Kindes entspricht. 90 g bei einer Mahlzeit ist ein absolut normaler Wert, es kommt zudem nicht darauf an, wieviel ein Baby bei einer Mahlzeit trinkt, sondern wieviel es insgesamt pro Tag trinkt und wie es gedeiht. Nun ist leider das Ruhgebiet eine LLL-Diaspora und ich fürchte, es gibt keine LLL-Stillberaterin in deiner unmittelbaren Nähe. Du kannst bei Frau Gisela Skupin Tel.: 02242-84492 nachfragen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. Alternativ zu einer Beratung durch eine LLL-Stillberaterin gibt es die Beratung durch eine Still- und Laktationberaterin IBCLC, die allerdings nicht ehrenamtlich arbeitet. In Bochum gibt es eine sehr liebe und kompetente Still- und Laktationsberaterin IBCLC, Frau Dagmar Heerten (0209-72-54511), frage doch mal bei ihr nach, wo es in deiner Nähe jemanden gibt, die dir weiterhelfen kann. Bis Du eine Stillberaterin erreichen kannst hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei deinem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb solltest Du dein Kind zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte dir eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn dir eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du die Brust massieren kannst. Achte darauf, dass DU so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommst (am besten legst Du dich zusammen mit dem Baby ins Bett, vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit dazu) und dich möglichst ausgewogen und ausreichend ernährst. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Du musst keinen Milchbildungstee trinken und wenn Du ihn trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Du trinkst genügend, wenn Du dich nicht ausgedörrt fühlst, wenn der Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst. Biete bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen des Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern solltest Du dir von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an der Brust erfolgen. Nur Mut, mit der richtigen Unterstützung und Information sind die Chancen gut, dass ihr es bald schafft, zu einer schönen Stillbeziehung zu finden. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Anka Bei meiner Tochter war das genauso. Sie kam mit 3590g auf die Welt und wog mit 5 Monaten auch erst 5800g. Mir wurde auch immer gesagt das die Mumi nicht reicht und das ich zufüttern soll. Habe ich aber nicht gemacht weil ich das Gefühl hatte das es Sarah gut geht und das sie nicht zu wenig erwischt. Ich habe Sarah 21 Monate gestillt und es sehr genossen. Laß dich nicht verunsichern und gib die Babywaage am besten gleich wieder zurück, denn damit machst du dich nur verrückt. sarah ist jetzt zweieinhalb und immer noch zierlich(12 kg). Ich wünsch dir noch viel glück Liebe Grüße sandy


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Libe Anka, beim meinen Sohn war das genau: Geb. gewicht 3580g, 53cm U3 4150g, 56cm U4 5790g, 63cm U5 7040g, 71cm Beim U4 wollte KiA das ich sofort zufüttern sollte. Ich habe das nicht gemacht ( habe viel geweint und war verunsichert). Mein Sohn ist jetzt 7 1/2 Monate alt und weiter voll gestillt. Mir hat eine Stillgruppe sehr viel geholfen und wir geniesen stillen weiter.Ubrigens,wir haben hier auch keine Verwandschaft. Mein Man und die LLL Stillberaterin haben mich unterstüzt.Und jetzt vertraue ich dem KiA nicht mehr. liebe grüsse, Kasia und Jan


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Libe Anka, beim meinen Sohn war das genau: Geb. gewicht 3580g, 53cm U3 4150g, 56cm U4 5790g, 63cm U5 7040g, 71cm Beim U4 wollte KiA das ich sofort zufüttern sollte. Ich habe das nicht gemacht ( habe viel geweint und war verunsichert). Mein Sohn ist jetzt 7 1/2 Monate alt und weiter voll gestillt. Mir hat eine Stillgruppe sehr viel geholfen und wir geniesen stillen weiter.Ubrigens,wir haben hier auch keine Verwandschaft. Mein Man und die LLL Stillberaterin haben mich unterstüzt.Und jetzt vertraue ich dem KiA nicht mehr. liebe grüsse, Kasia und Jan


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