Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bekommt mein Baby nicht genug Milch ??

Frage: Bekommt mein Baby nicht genug Milch ??

Tarik2015

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Liebes Experten Team, Vorab möchte ich mich Bedanken das ihr einem überhaupt die Möglichkeit gibt über dieses Forum Informationen zu bekommen die wirklich hilfreich sind. Zu meiner Situation: ich bin zweifache Mutter das erste Kind wird bald 2 konnte ich ohne Probleme bis zu seinem 10 Lebensmonat voll stillen. Danach wünschten wir uns ein zweites Kind was auch im Sommer auf die Welt kam. Mein erstes Kind war schon bei der Geburt grösser und schwerer als mein zweites bei ihm hatte ich auch mehr Ruhe. Wir waren vor kurzem mit meinem kleinen bei der U4 und der Arzt meinte ich solle zufüttern da mein kleiner nur 5620 Kg bei einer Größe von 63 cm und Kopfumfang von 40 cm. Seit dem bin ich total enttäuscht von mir und habe auch durch den ganzen Stress auch wieder mit dem Rauchen angefangen und rauche 4 Zigaretten am Tag. Mein Mann arbeitet sehr viel so mit bin ich fast ganz allein mit den Kindern. Ich war es nur gewohnt von meinem ersten Kind zu hören: Was für ein großes Kind und sein Gewicht war immer etwas mehr was aber bei seiner Größe ganz ok war. Jetzt weis ich nicht Mehr weiter ob ich jetzt aufhören soll zu stillen ?? Hinzu kommt das mein kleiner sich von mir weg schubst und ich ihn tagsüber nur im schaukeln anlegen kann. Nachts kann ich ihn ohne Probleme anlegen. Ich habe gelesen das durch Öfteren anlegen die Milchmenge gesteigert wird aber er schubst mich weg und will nicht. Ich würde so gern weiter stillen aber er wiegt laut Arzt zu wenig und ich bin fertig mit den Nerven was kann ich dagegen tun damit er wieder trinkt und zunimmt ?? Lieben Dank im Voraus


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Tarik2015, ich befürchte, dass Ihr Baby sich im Moment zur Flasche hin abstillt und deshalb die Brust verweigert. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Und vom falschen Saugen schluckt das Baby viel Luft und bekommt Blähungen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


Tarik2015

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Ich gebe ihm einen Schnuller aber nur zum einschlafen ansonsten fütter ich noch nicht zu. Er ist 17 Wochen alt und wiegt 6050 kg ich weiß nicht ob ich wirklich zufüttern muss. Ich würde gern weiter voll stillen


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Tarik2015, dann lassen Sie bitte auch den Schnuller weg. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. LLLiebe Grüße Biggi


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