Mitglied inaktiv
Hallo, auch auf die Gefahr hin, dass die Frage schon hunderttausendmal gestellt wurde, aber ich bin neu hier... meine Tochter ist 6 1/2 Monate als und noch vollgestillt. Nun war ich gerade mit ihr beim Kinderarzt und bin nun etwas verunsichert. Bisher ist sie nach der von der LLL verfochtenen Definition noch nicht beikostreif, sie sitzt zwar schon, und ich denke, sie könnte es auch bewältigen vom Schluckreflex her, aber sie zeigt definitiv kein Interesse an festem Essen, und ihren Bedarf kann ich auch noch sehr gut decken. Der KiA meinte aber, so langsam würde es Zeit. Die intelligenten Kinder hätten alle kein Interesse, denn sie wüssten ja, dass es bei Muttern erstens gemütlicher und zweitens auch leichter wär, denn trinken sei ja leichter als essen lernen. Deshalb müsste man sie bei ihrem Hunger packen, d.h. auch erst Gemüse und hinterdrein Stillen. Mal abgesehen davon, dass es mir etwas widerstrebt, mein Kind auf diese Art zum Essen zu zwingen, fand ich aber seine Begründung ganz plausibel: die Kinder müssten das Essen trainieren, weil sie die Zungenfeinmotorik nachher zum Sprechen lernen dringend bräuchten. Das widerspricht nur irgendwie dem von der LLL gelehrten, und die Stillberaterin im Krankenhaus hatte uns auch anfangs gesagt, man sollte Allergiekinder ruhig 7 oder 8 Monate vollstillen. Ausserdem ist er ein Verfechter des Ersetzens von Mahlzeiten, d.h. nach 4 Wochen sollte die Mittagsmahlzeit ersetzt sein, dann die Abendmahlzeit. Nun sagt Doro Zwei zwar immer, Kinderärzte hätten vom Stillen keine Ahnung, aber andererseits halte ich ihn für ziemlich kompetent und er ist auf jeden Fall Fachmann für Kinderentwicklung. Insofern fand ich es nachdenkenswert. Also bin ich jetzt etwas ratlos und neige dazu, eine Art Mittelweg zu wählen... herzliche Grüsse von Sibylle
? Liebe Sibylle, ich werde nicht behaupen, dass Kinderärzte generell vom Stillen Ahnung haben, es gibt hier sicher auch in Bezug auf das Stillen sehr kompetente Kinderärztinnen und Kinderärzte (ich kenne sogar zwei Kinderärzte, die das IBCLC-Examen abgelegt haben und sich daher Still- und Laktationsberater IBCLC nennen dürfen). Wenn es jedoch um die Sprachentwicklung geht, ist sicher eine Logopädin die optimale Ansprechpartnerin:-) und jede Logopädin wird Ihnen versichern, dass es kein besseres Training für die Mundmotorik, die gesamte Gesichtmuskulatur und die Entwicklung der Zungenfeinmotorik als das Stillen gibt. Gestillte Kinder haben deutlich weniger Bedarf für logopädische Maßnahmen als nicht gestillte Kinder. An der Brust zu trinken ist keineswegs „leichter" als zu essen, es ist anders und jedes gesunde Kind wird es lernen - zu dem Zeitpunkt, wenn es im „Plan" des einzelnen Kindes vorgesehen ist. Denn fragen wir mal anders herum: Wie wollen Sie Ihr Kind zum Essen zwingen, wenn es nicht will? Das Kind so lange hungern lassen, bis es aus Verzweiflung isst? Es zwingen den Mund zu öffnen und dann etwas reinstopfen? Ein Kind zum Essen zu zwingen ist sinnlos und führt nicht selten zu massiven und anhaltenden Essstörungen. Schauen Sie auf Ihr Kind, bieten Sie ihm zwanglos feste Nahrung an (zum Beispiel als fingergerechte Nahrung) und sie werden sehen, je lockerer Sie mit dem Thema umgehen, um so problemloser wird es laufen. Nun noch ein Wort zum Ersetzen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in mehreren Veröffentlichungen eindeutig darauf hingewiesen, dass Muttermilch im ersten Lebensjahr Hauptnahrungsmittel für das Kind sein sollte und dass die BEI-Kost, die Muttermilch ERGÄNZEN und nicht ersetzen soll. Der englische Ausdruck „Complementary Food" drückt genau das aus. Es ist zudem erwiesen, dass es in der Muttermilch Substanzen gibt, die die Verwertung verschiedener Nährstoffe aus der Beikost verbessert, so dass es sehr sinnvoll ist, in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen. Falls Sie englisch lesen können, kann ich Ihnen nur wärmstens die Seiten der who (www.who.org) empfehlen. Dort finden Sie eine Fülle vom Informationen zu dieser Fragestellung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort! Ich war selbst zu dem Ergbnis gekommen, dass es wohl das beste sei, der Natur ihren Lauf zu lassen - die wird sich da wohl schon was bei gedacht haben. Und vermutlich ist die Sorge, die Mundmotorik könne sich nicht genügend entwickeln, eher bei Flaschenkindern angebracht... Mein Kinderarzt hatte sich wohl vorgestellt, ich würde dem Kind erst Gemüse anbieten nach dem Motto Hunger treibts rein, und hinterher die Brust. Nur frag ich mich: wenn er schon behauptet, mein Kind sei intelligent (fühle mich sehr geschmeichelt *gg*), dann würde es doch auch schnell merken, aha, wenn ich jetzt keine Möhrchen esse, krieg ich eh noch die Brust, also wart ich da lieber drauf... ich vermute, das kann schön nach hinten losgehen, insofern folg ich lieber der Empfehlung, vorher zu stillen, denn dann ist das Theater wahrscheinlich nicht so gross. Und Stress will ich mit dem Essen auf keinen Fall machen. Achso, was das Wörtchen "Beikost" angeht: selbst wenn ich irgendwann mittags nur noch Gemüse gebe, und die anderen Mahlzeiten stille, dann ist es doch immer noch "Bei"kost, oder? ;-) die Informationen von der WHO werd ich mir mal zu Gemüte führen, danke für den Link! Herzliche Grüsse Sibylle
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