Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikosteinführung und Schlaf

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikosteinführung und Schlaf

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Hallo, mein Kleiner (7Monate) wird morgens gestillt, am Mittag gibts Brei, danach will er auch nicht mehr zu mir, Nachmittags gibts etwas Brei+Stillen Abends Brei (ca. 18:30) und danach will er kurz vorm ins Bett gehen nochmals gestillt werden. Alles soweit kein Problem. Nur hab ich das GEfühl, dass er tagsüber relativ wenig isst und sich die Mengen morgens bzw. nachts holt. Er war ein Durchschläfer und mittlerweile wird er punkt 1:30 Uhr wach und hat großen Hunger und dann nochmals zw. 7 und 8 und hat wieder großen Hunger (zw.10-und 15min). tagsüber trinkt er wenns hochkommt 6min, wenn Brei dabei ist natürlich weniger. Das ist nicht schlimm, weil ich ja nun schon länger stille und das ganze im Dunkeln passiert und er gleich wieder weiterschläft (um 1:30 und 7:00Uhr) Ich frage mich nur, woran könnte diese Verschiebung liegen? Geben wir den Abendbrei zu früh, wird er da nicht ausreichend satt? Wir geben ihm keine vorgegebenen Mengen, solange er isst ist gut und wenn er nicht mehr will natürlich auch. Vielen Dank für die Antwort, wir überlegen hin und her und können es uns nicht erklären!


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Liebe gundis99, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Es kann auch gut sein, dass dein Baby wirklich Hunger hat, denn Gemüse hat weitaus weniger Kalorien wie Muttermilch.So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Die Kinder beginnen auch um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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