Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost - was abends füttern???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost - was abends füttern???

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt und sie bekommt seit einer Woche Beikost: Kartoffel mit Mumi. Heute gabs auch ein Löfferl Karotten dazu. Sie ißt sehr gerne und hat keinerlei Probleme mit dem Löffel zu essen. Da sie untertags und auch nachts fast alle 2 Stunden trinken will, möchte ich ihr zumindest abends einen Brei anbieten. Zuerst dachte ich ja, daß sie einen Wachstumsschub hat, aber anscheinend wird sie ausschließlich durch Brust nicht mehr wirklich satt. Ich hab schon versucht, meine Milchmenge zu steigern, aber da ich psychisch derzeit sehr angespannt bin, klaptt das nicht so wirklich. Sie trinkt auch eher schlecht, weil alles interessanter ist, als die Brust und dann kommt sie oft schon nach einer Stunde wieder (vor allem gegen Abend). Da sie mein viertes Kind ist, kann ich mich auch nicht für jede Mahlzeit in ein ruhiges Zimmer zurückziehen. Wenn es mir möglich ist, stille ich sie im Schlafzimmer, wo sie dann auch ordentlich trinkt. Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: was kann ich ihr abends als kalorienreiche Löffelmahlzeit anbieten? Noch einmal Kartoffelbrei? Oder einen Fertigbrei? Irengdwo hab ich einmal gelesen, daß man Schmelzflocken auch mit Wasser anrühren kann?! Mumi abpumpen will ich nicht wirklich, da ich das sehr umständlich finde. Danke im Voraus! Mela


Biggi Welter

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? Liebe Mela, wohl jede Mutter kennt den Wunsch nach endlich einmal wieder einer ruhigeren Nacht und jede Mutter von mehr als einem Kind weiß, wie schwierig es manchmal sein kann, wenn das Baby durch jede noch so kleine Kleinigkeit abgelenkt wird und deshalb nicht mehr konstant und zügig an der Brust trinkt. Doch nun das große ABER: auch wenn es immer wieder so hingestellt wird und noch tausendmal wiederholt wird: es verhilft nicht wirklich zu ruhigeren Nächten, wenn das Kind am Abend mit möglichst sättigender Nahrung abgefüllt wird. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Das (vermehrte) nächtliche Aufwachen ab etwa vier bis sechs Monaten ist etwas, was bei so vielen Kindern zu beobachten ist, dass es als „normal" zu bezeichnen sein dürfte. Es ist auch eher die Regel, denn die Ausnahme, dass ein Baby nicht durchschläft (was sich nebenbei bemerkt auch daran erkennen lässt, dass es eine Flut von „Ratgebern" gibt, die den Eltern Methoden versprechen, wie sie das Kind zum Durchschlafen „erziehen" können). Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit einer Beikostmahlzeit pro Tag bekommt dein Kind also für fünf Monate schon genug Beikost und es ist anzuraten, dass mit der Einführung weiterer Mahlzeiten noch etwas gewartet wird, bis sie älter ist. Dann kann zum Beispiel ein milchfreier Getreidebrei angeboten werden. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Mela, ich finde, Du fütterst schon sehr früh zu, da solltest Du es vielleicth erstmal bei einer Mahlzeit lassen? Meine ERfahrung ist, das die Babies auch nicht besser schlafen, wenn sie abends einen Brei oder so bekommen, sondern daß das häufige Aufwachen andere Gründe (Tagesbewältigung) hat! LG, Tina


Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn 5 Monate bekommt seit einer Woche abends ein paar Löffel Grießbrei und dann die Brust. Seit ich es mache schläft er viel besser (von 21.00-6.00Uhr) Vorher kam er fast jede Stunde nachts obwohl ich sehr viel Milch habe und er eigentlich satt werden müßte(liegt aber warscheinlich daran das er sehr groß und schwer ist) Da Du aber erst mit der Mittagsbeikost angefangen hast würde ich noch warten. Ich habe einen Monat gewartet. Er mußte sich ja erst an die eine Mahlzeit gewöhnen. By Janine mit Justin und Jason


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