Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost+Stuhlgang

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Beikost+Stuhlgang

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 8 Monate und ich hab gestern angefangen ihm Kartoffelpüree zu geben (davor wurde er noch voll gestillt). Seinen letzten Stuhlgang (vor der Beikost) hatte er am Mo (16.12.). Heute hatte er 3x die Windel voll, allerdings nicht breiig wie sonst. Es war jedesmal ein Klumpen allerdings recht weich. Ist das schon Verstopfung, oder ist das ganz normal wenn man mit Beikost beginnt? Worauf muß ich ab jetzt bei seinen Windeln achten? Ich gebe ihm zwischenrein immer paar Löffel oder auch mal den Becher mit Wasser, stille ihn aber auch weiterhin recht häufig! Schadet eigentlich Käse u.ä. so einem kleinen Baby noch, oder kann ich ihm auch mal Brot mit Philadelphia geben (oder wie geht man überhaupt vor, wenn man mit Beikost beginnt -- und Obst?)? Danke für Ihre Antwort und schöne Weihnachtstage! Viele Grüße Sema **AchJa, meine Freundin hat mir für ihn Babykekse gekauft. Die sind allerdings recht süß. Kann ich ihm daraus mit MuMi einen Brei machen und z.B. abends füttern? Oder soll ich die lieber noch weglassen (zwecks dem Zuckergehalt)


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Sema, für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen - sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Bauchprobleme oder Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat, sollte die Beikost neu überdacht werden. Solange der Stuhl jedoch weich und geformt ist, dürfte alles normal sein. Die Einführung der Beikost dann langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Wenn unbedingt eine Mahlzeit ersetzt werden soll, ist ein Abstand von jeweils etwa einem Monat zwischen zwei Mahlzeiten sinnvoll. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist und wird das Trinken aus dem Becher im Laufe der Zeit lernen. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Sogenannte Kinderkekse enthalten meist deutlich zu viel Zucker und oft auch eine ganze Menge verschiedener Zutaten (Etikett gut lesen) und sind nicht unbedingt empfehlenswert. Viele weitere Tipps rund um das Thema Beikost finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Sie bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bestellen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo , mein kleiner ist jetzt 7 Monate und 1 Woche alt. Seit ca. 2 Wochen bekommt er mittags ein halbes Gläschen Patinake oder Kürbis mit katoffeln und abends etwas Vollkornbrei oder Obst ansonsten wird er gestillt alle 2-3 stunden. Jetzt musste ich feststellen das er probleme bei Stuhlgang hat. Erstens kam in 2 Wochen nur 2 mal was..das erste ma ...

Liebe Biggi, ich habe einen Frage zum Stuhlgang. Mein Sohn ist nun 6,5 Monate alt und wir haben seit knapp vier Wochen Beikost eingeführt. Bisher Kürbis-Kartoffel-Brei mit gelegentlich Fleisch. Ausserdem gibt's Kürbis und Brokkoli als Fingerfood. Bisher hat sich verdauungstechnisch alles gut eingespielt. Es kam ungefähr einmal die Woche diese ...

Liebe Biggi, Liebe Kristina, ich habe nach Unterbrechung der Beikost nun wieder den Mittagsbrei fortgesetzt. Der kleine futtert mit Freude und ist quietschfidel. Allerdings hat er schon wieder seit drei Tagen keinen Stuhlgang. Sein Bauch ist butterweich. Er spielt, übt krabbeln und hat auch keine Schmerzen. Mein kia meinte, wenn nach drei Tagen n ...

Liebe Stillberaterinnen, ich war bisher stille Leserin Ihr Forums, diesmal brauche ich jedoch Ihre Hilfe. Mein Sohn ist 5,5 Monate alt, ich stille ihn voll. Er meldet sich jede 3. Std, oft auch so in der Nacht. Ich stille ihn nach Bedarf, der Abstand kann auch weniger sein. Er wiegt derzeigt ca. 7900 g.(Geburtsgewicht 3380g) In den ersten Monaten ...

Hallo, Mein Sohn ist jetzt 5 1/2 Monate alt, ich stille voll und hatte es auch vor noch weiter zu tun. Er nimmt gut zu und wächst ordentlich, er ist mit der größte und schwerste unter seinen Gleichaltrigen. Und hat auch genug nasse Windeln am Tag. Leider macht er seit er seit er ca. 7 Wochen alt ist nur noch alle 9 bis 10 Tage sein großes Geschä ...

Hallo Ich hatte bereits vor ein paar Wochen schon mal geschrieben bezüglich des Starts mit der Beikost. Mein Sohn hat mit viereinhalb Monaten ein paar Löffel kürbisbrei bekommen. das hat relativ gut funktioniert, bis auf einen wunden Po nach dem ersten Stuhlgang. Dann hat er Karotte bekommen. Ich habe die Karotte nach 1 Woche abgesetzt, nachd ...

Liebe Biggi, eine andere Frage noch: Mein Sohn bekommt seit einer Woche Beikost. Angefangen haben wir mit Pastinake. Gestern habe ich dann 2 Löffel Karotte hinzugegeben.... und er mag sehr gerne essen. Meine Fragen: Wie würde ich es erkennen, dass er etwas nicht verträgt ? Ich frage weil er nach 2 Stunden quengelig wurde und viel am drücken ...

Hallo, darf der Stuhlgang mit Beginn der Beikost deutlich seltener werden oder ist das ein Zeichen, dass es zu wenig isst?

Hallo, mein kleiner hatte immer schon selten Stuhlgang (bis zu 3 Wochen nicht). Kam dann immer vom selben. Er bekommt jetzt seit 2 Wochen Beikost (Mittagsbrei aus Gemüse, keine Karotten oder Kartoffeln), und hatte erst nach 1 Woche Stuhlgang (mit Hilfe von einem Kümmelzäpfchen). Ist das zu wenig oder eher normal? Beschwerden hat er nicht. Kein ...

meine Tochter ist 7,5 Monate. Vor 2 Monate haben wir mit Beikost gestartet. Eigentlich nach Bedarf und Zeit. D.h. mal ein Glas mit Fleisch und Gemüse, mal mit Fisch u.s.w. . Darüber hinaus selbst pürierte Bananen, Kartoffeln, Karotten. Nun hat sich das Schlafverhalten grundlegend geändert. Sie wird nun nachts zwischen 3 und 5 mal wach. Hat morge ...