Frage: Baby trinkt im Sitzen nicht

Schönen guten Tag, Meine Tochter ist jetzt 10 Wochen alt und unsere Stillbeziehung ist unter Tags nicht die Beste. Nachts im Liegen ist es wunderschön und entspannt, aber unter Tags im Sitzen artet es immer in Stress aus. Sie ist völlig nervös sobald ich sie anlege und strampelt rum, ich weiß dann oft nicht wie ich sie halten soll. Ich habe einen starken Milchspendereflex, wir versuchen daher im Sitzen auf Bergauf zu stillen - mit mäßigem Erfolg. Irgendwann wird sie so müde, dass sie in der Wiegehaltung 5 Minuten trinkt und dann einschläft oder wieder zappelt. Wenn man ihr die Brust erneut anbietet weint sie. Zudem ist mir aufgefallen, dass sie im Sitzen nur aus der linken Brust trinkt, an der rechten weint sie ständig (im Liegen gehen beide Brüste). Ich bin scjon etwas verzweifelt, weil ich nicht entspannt mit ihr wohin fahren kann, ohne das Thema Stillen ständig im Hinterkopf zu haben. Wir haben die letzten Wochen hauptsächlich im Liegen gestillt, aufgrund der Zappelei, aber ich möchte jetzt schön langsam mit ihr am Leben teilhaben. Müssen wir einfach weiter üben oder muss ich mich damit abfinden, dass wir zum Stillen jz immer ein Bett oder Sofa brauchen? Danke, liebe Grüße Elisabeth und Sigi

von Lisi92 am 27.04.2023, 08:52



Antwort auf: Baby trinkt im Sitzen nicht

Liebe Elisabeth und Sigi, besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. 

 Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? 

 Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch (im Sitzen) nicht zurechtkommt.

 Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen, sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille erstmal weiterhin im Liegen.

Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. 

 Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Baby möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).

 Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.04.2023



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