Schnuffel1102
Hallo, meine kleine ist nun 10 Wochen alt, sie kam 4 Wochen zu früh! Am Anfang habe ich mit Stillhütchen gestillt und nun klappt es aber nach paar Problemen (Probleme beim Anlegen) sehr gut ohne. Bisher hatte sie immer ihren 4h-Rhythmus gehabt. Seit 5 Tagen nun, kommt sie aber sehr unregelmäßig (alle 2 oder 3h) und dann trinkt sie meist an einer Brust richtig und an der anderen nur kurz. Wie kann ich sie wieder dazu bringen an beiden Brüsten ordentlich zu saugen und trinken. Wickel sie schon zwischendurch damit sie wieder etwas munterer ist. Kann es sein, dass sie wieder ihren Rhythmus findet oder bleibt das unregelmäßige trinken nun so??
Liebe Schnuffel1102, ja, es ist normal, dass dein Kind einen so unregelmäßigen "Rhythmus" hat. Das einzig regelmäßige an einem Kind im ersten Lebensjahr ist seine Unregelmäßigkeit. Babys erleben verschiedene Entwicklungsphasen und es lässt sich nicht vorhersagen, wann eine bestimmte Phase beginnen wird und wie lange sie anhält. Nicht nur Wachstumsschübe, auch Entwicklungsschübe, Zahnungsprobleme, Erkältungen oder andere Erkrankungen, Veränderungen im Tagesablauf usw. führen dazu, dass Kinder ihr Trinkverhalten, Schlafgewohnheiten und ihr sonstiges Verhalten immer wieder ändern. Ganz abgesehen davon, dass Erwachsene in aller Regel ja auch nicht streng nach der Uhr leben (von äußeren Sachzwängen einmal abgesehen). Die Sache mit dem festen Rhythmus bei Kindern hat ihren Ursprung ohnehin nicht in der Tatsache, dass dies etwas "Natürliches" wäre, sondern in den Anfängen der Flaschenfütterung. Die allerersten künstlichen Säuglingsnahrungen waren nicht adaptiert und auch nicht so zusammengesetzt, dass das Kind so viel trinken durfte wie es wollte. Eine Fütterung ad libitum (nach Bedarf), wie sie beim Stillen üblich und wünschenswert ist, führte bei diesen Nahrungen sehr schnell zu teilweise dramatischem Übergewicht. Deshalb wurde der berühmte Vier Stunden Rhythmus eingeführt, um eine Überfütterung und deren Folgeschäden zu verhindern. Durch den Siegeszug der Flasche ging das Wissen um die Kunst des Stillens verloren und das Füttern nach Plan wurde auf das Stillen übertragen. Das Ergebnis war, dass kaum noch Frauen es schafften erfolgreich zu stillen, denn Stillen im Vier Stunden Rhythmus funktioniert in den seltensten Fällen. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi
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