Maggels
Liebe Frau Welter, ich hoffe, dass Sie einen Rat für mich haben. Der Text wird lang, bitte entschuldigen Sie! Mein Sohn kam im Oktober 2022 mit 3480g zur Welt. Mittlerweile ist er 6 Monate alt und wiegt 7395g. Er wurde (bis vor wenigen Tagen, wir sind gerade inmitten vom Beikostbeginn) voll gestillt. In den ersten 2 Monaten hat er sehr gut zugenommen (kontinuierlich mindestens 250 g pro Woche), dann hatte er im Dezember einen leichten Erkältungsinfekt und das Gewicht stagnierte kurzzeitig. Seitdem kamen wir nicht mehr an die große Gewichtszunahme heran, bewegten uns also wieder auf der Geburtsperzentile (kurz unter der 50.) Vor einem Monat war mein Sohn 5 Monate alt und wir hatten einen frühen Termin zur U5, zu der er 7165g wog. Heute, also 4 Wochen später, wog er 7395g. Das ergibt eine Zunahme von 230g, also gerade mal im Durchschnitt ~ 58g pro Woche. Außerdem hat er immer noch sehr häufig am Tag Stuhlgang, mindestens 5-6x am Tag, der Umfang der Entleerungen ist jedoch sehr variabel (manchmal auch nur eine größere „Bremsspur“). Die Kinderärztin konnte ich heute nicht auf die geringe Zunahme ansprechen. Beim letzten Mal hatte ich ihr aber vom häufigen Stuhlgang berichtet, das fand sie normal. Wir stillen leider von Beginn an mit Stillhütchen. Er schafft es immer nur die ersten paar Züge ohne zu trinken und brüllt dann. Ich sehe aber, dass wenn er abdockt oft noch Milch im Hütchen gesammelt ist, die Menge müsste also ausreichen. Wenn ich hinterher etwas abpumpe und ihm mit dem Löffel geben will, verweigert er es, weshalb ich annehme, dass er satt wird. Er ist seit jeher ein sehr aufgewecktes und mobiles Kind (krabbelt auch schon). Ich kann mir schon vorstellen, dass er auch viele Kalorien verbraucht. Trotzdem weiß ich nicht, ob die Vielzahl an Stuhlentleerungen sowie die geringe Gewichtszunahme doch eine Bedeutung haben. Wie würden Sie die Situation einschätzen? Viele Grüße und danke im Voraus! Maria
Liebe Maria, aus der Distanz kann ich dir jetzt keinesfalls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und lässt das Saugverhalten einmal beurteilen, wenn du unsicher bist. Außerdem solltest du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Am besten besprichst du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass Dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! Liebe Grüße Biggi
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