Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, liebe Kristina, ihr habt mich schon durch die Stillzeit meines ersten Kindes begleitet - es gab für mich anfänglich viele Unsicherheiten, noch dazu waren wir im Ausland, aber durch Eure einfühlsame Arbeit in diesem Forum und Eure Antworten auf meine Fragen wurde die Stillzeit eine ganz tolle Zeit! Vielen Dank dafür! Jetzt habe ich glücklich meinen zweiten Zwerg (10 Wochen) im Arm und bis jetzt läuft alles ganz toll (er trinkt allerdings so viel und oft, dass ich manchmal nicht weiss, wie ich noch irgendetwas anderes erledigen soll, ausser stillen ;-)); er ist auch schon ein kleiner Riese... Nun meine Fragen: - Zum einen hatte ich vierzehn Tage lang einen bösen Infekt mit Sinusitis, es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Ich wollte zwar unbedingt ein Antibiotikum vermeiden, habe aber jetzt mit schlechtem Gewissen "kapituliert" und mir ein Antibiotikum verschreiben lassen. In der Packungsbeilage des Antibiotikums steht, es könne zu Sprossenpilzbildung kommen, die zum Abstillen führen kann (Amoxicillin). Habt ihr Erfahrung, wie wahrscheinlich es ist, dass es zu einer solchen Komplikation kommt und dass man dann wirklich abstillen muss? Kann ich irgendwie vorbeigen? Ist es in jedem Fall besser, weiterzustillen, auch wenn mein Kleiner jetzt 10 Tage das Antibiotikum abbekommt? - Demnächst werde ich wegen eines Plazentarestes einen kleinen Eingriff unter Vollnarkose erhalten. Wie lange danach darf man danach nicht stillen und wie viele Mahlzeiten muss ich verwerfen? Ich habe hier unterschiedliche Aussagen erhalten. Soll ich versuchen, die abgepumpte Milch mit dem Becher zu füttern? Lieben Dank schoneinmal vorab für Eure Antwort, Dani
Liebe Dani, danke für das liebe Lob :-). Amoxicillin ist ein seit langem eingeführter Wirkstoff aus der Gruppe der Penicilline. Penicilline sind seit langem bewährte Antibiotika für die Stillzeit. Ich zitiere hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Auch wegen der Narkose kann ich Sie beruhigen. Eine Vollnarkose ist kein so großes Problem, wie es Ihnen jetzt vielleicht vorkommt (auch nach einem Kaiserschnitt kann eine Frau bei entsprechender Narkose unverzüglich zu stillen beginnen). Sie müssen dem Arzt sagen, dass Sie stillen, dann kann er Narkosemittel und eventuell notwendige Medikamente so wählen, dass keine Stillpause notwendig wird. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Ich zitiere auch die Empfehlungen aus dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit“: Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist, ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmakokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit einer Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der plazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Sobald Sie selbst sich wieder "fit" fühlen, dürfen Sie auch wieder stillen, und die Ärzte können die Schmerz- bzw. Beruhigungsmittel so wählen, dass sie stillverträglich sind. Sollte der Arzt nicht kompromissbereit sein, sollten Sie ihm sagen, wie wichtig Ihnen das Stillen ist und ihn bitten, bei embryotox anzurufen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie die Milch im Kühlschrank kühlen und im Flaschenwärmer erwärmen. Nach der OP können Sie abpumpen, die Milch muss nicht verworfen werden! Die abgepumpte Milch kann auch mit einem Löffel oder einem Becher gegeben werden, dann vermeiden Sie auf alle Fälle eine Saugverwirrung. Aber wie gesagt, wenn der Arzt Ihnen entgegenkommt, ist das alles nicht nötig! Bleiben Sie beharrlich. Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem Verständnis! Alles Gute! Biggi
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