Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

An alle: Schlaf im Familienbett und andere Fragen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: An alle: Schlaf im Familienbett und andere Fragen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi und liebe Leserinnen dieses Mails, die Erfahrung mit dem Familienbett haben, meine Tochter ist jetzt siebeneinhalb Monate alt und wurde bis vor kurzem voll gestillt. (Seit ein paar Tagen kriegt sie ein paar Löffel Beikost.) Jule schläft nachts nicht durch. In der Regel wird sie alle drei Stunden wach und will trinken; in aufregenden Zeiten kann es auch öfters sein. Um es für alle möglichst einfach zu machen (und weil es schön ist), schläft sie bei mir im Bett. Nun weiß ich aber nicht recht weiter und mache mir Sorgen, wie das wird, wenn sie nicht mehr gestillt wird. Wie war das bei Euch? Wie schläft ein Baby ein, wenn es mal nicht mehr gestillt wird? Ging das bei Euren Babies von alleine? Lernen die Kinder von alleine einzuschlafen, wenn sie sich selbst abstillen, oder wie? Habt Ihr es irgendwann in ein eigenes Bett umgewöhnt und wenn ja, wie? Tragen hilft bei uns übrigens nichts. Jule schläft auf dem Arm zwar ein, aber sie wird regelmäßig wieder wach, wenn ich versuche, sie abzulegen, und fängt an zu weinen. Sie ist dann mit nichts zu beruhigen außer der Brust (weshalb ich sie nicht in ein eigenes Bettchen legen kann). Ich bin gerade etwas verzweifelt, auch weil Jule jetzt so aktiv wird und ich sie alleine nicht mehr im großen Elternbett liegen lassen kann. Wie habt Ihr Eure Familienbetten gesichert? Vielen Dank vorab und viele Grüße Karin


Biggi Welter

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? Liebe Karin, wenn ein Kind sich wirklich von selbst abstillt, dann ist es zu diesem Zeitpunkt reif auf die Brust zu verzichten und kann auch ohne Brust einschlafen. Das klingt einfach und ist auch einfach, vorausgesetzt, die Mutter ist wirklich bereit, dem Kind die Entscheidung über den Zeitpunkt des Abstillens zu überlassen. Allerdings gibt es auch Kinder, die lange vor dem endgültigen Abstillen ohne Brust einschlafen. Das kann individuell sehr verschieden sein. Mit siebeneinhalb Monaten ist ein selbstbestimmtes Abstillen noch absolut nicht zu erwarten. Statistisch gesehen stillt sich ein Kind von selbst ab, wenn es irgendwo zwischen zwei und vier Jahren ist. Dass dein Baby aufwacht, wenn es von deinem Arm ins Bett gelegt wird, ist nicht verwunderlich, denn es bekommt die Lageveränderung selbst im Schlaf mit. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von eher senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dein Baby weint, wenn es abgelegt wird. Aus eigener Erfahrung und der Erfahrung in unzähligen Stillberatungen kann ich dir jedenfalls versichern, dass Du dein Kind mit Sicherheit nicht bis zum Abitur in den Schlaf stillen wirst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Karin,helfen kann ich Dir leider nicht,aber vielleicht tröstet es Dich,denn ich habe genau die selben "Probleme "und Fragen.Mein Sohn ist auch 7einhalb Monate und schläft eigentlich nur an der Brust ein...und in meinem Bett.Gerade jetzt versucht mein Mann ihn ohne die Mama hinzulegen,denn ich arbeite bald wieder/abends)und da muss das ja auch gehen...ImMoment weint er zwar,aber er wird es sicher lernen und ich bin trotzdem überzeugt,dass es richtig ist,das Baby im Elternbett schlafen zu lassen.Vielleicht kriegen wir ja hier Antwort auf ein paar Fragen...LG,Claudia


Mitglied inaktiv

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Liebe Karin! Meine Tochter schlief viele Monate nur auf meinem Arm ein, oder am Busen. Lange Zeit lag sie neben meinem Bett in Ihrem Gitterbett oder natürlich auch im Ehebett.Ich hatte meine Zweifel ob Lisa Marie je in ihrem (Zimmer)Bett eine Nacht schlafen, geschweige durchschlafen würde.Mein Mann hat mir immer Mut gemacht, sie wird ihren Zeitpunkt finden. Lange Zeit habe ich nicht damit gerechnet. Mittlerweile ist Lisa 20 Monate, schläft in ihrem Bett ein(ich bleibe so lange bis sie eingeschlafen ist) und manchmal schläft sie schon durch. Ich habe Lisa 7 Monate voll gestillt und mit 1Jahr hat sie sich(nur mehr abends wurde sie gestillt)selbst abgestillt. Ihr werdet eure Rituale fürs einschlafen ohne Stilen sicher finden. Liebe Grüße isabella


Mitglied inaktiv

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Hallo, Karin! Bei uns war es so, dass sich das nächtliche Stillen von alleine gegeben hat. Iris hat mit 9 Monaten angefangen, durchzuschlafen. Sporadisch durchgeschlafen hatte sie immer mal, aber bis 9 Monate wollte sie regelmäßig 1-3 mal pro Nacht gestillt werden, und ich habe auch in den Schlaf gestillt. Ab 9 Monate konnte man sie allmählich immer öfter ohne Stillen hinlegen, und sie hat auch imemr seltener nachts "zugelangt". Mittlerweile ist sie 3 und schläft noch bei uns. Ab etwa eineinhalb Jahren konnte man sie allein einschlafen lassen, wenn sie sehr müde war. Generell möchte sie aber gerne noch unsere Nähe haben. Wenn sie später nochmal aufwacht und wir noch nicht bei ihr sind, sucht sie uns. Früher haben wir sie entweder bei uns auf dem Sofa einschlafen lassen, oder wir sind zusammen zu Bett gegangen. Mittlerweile funktioniert auch sehr gut ein Zu-Bett-Geh-Ritual. Wenn sie sich meldet, weil sie müde ist, lege ich sie in unser Bett, dann gibt es ein paar Gute-Nacht-Geschichten, danach wird noch einige Minuten erzählt, und dabei schläft sie dann meist ein. Wenn sie wirklich müde ist, auch allein. Gegen das Herausfallen aus dem Elternbett kann man entweder eine Matratze oder dicke Kiussen auf den Boden legen. Oder man kann das Bett mit der Seite, an der das Kind liegt, an die Wand schieben. Du kannst auch den sogenannten "Baby-Balkon" versuchen, das heißt Kinderbett direkt ans Elrernbett heranschieben, Matratzen auf gleiche Höhe und an der dem Elternbett zugewandten Seite das Gitter herausnehmen. Das bietet auch eine gute Möglichkeit, das Kind langsam ans eigene Bett zu gewöhnen, wenn Du das irgendwann gerne möchtest. Irgendwann schiebt man das Bett dann ein bisschen vom Elternbett weg, setzt das Gitter wieder ein, und später kann man dann versuchen, wie es mit dem eigenen Bett im eigenen Zimmer klappt. Seit sie nachts nicht mehr gestillt werden will, schläft sie in der Regel durch, es sei denn, sie ist krank, hat einen Alptraum oder es passiert ein kleines Missgeschick beim Schlafen ohne Windel. Liebe Grüße Britta


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