liabewölfin
Hallo, mein Baby ist 9 Monate alt, sie schläft im Familienbett. Der Arzt meinte das Kind sollte langsam in seinem eigenen Bett schlafen und nachts auch nicht mehr häufig gestillt werden. Mein Baby kommt teilweise regulär so 3-4 mal in der Nacht an die Brust (manchmal trinken, manchmal nur nuckeln), in manchen Nächten allerdings auch viel öfters, momentan ist wieder so eine Phase, seit 4 Tagen unregelmäßiger Schlaf und quasi Dauernuckeln. Alle mit denen ich rede sagen es wäre unnormal das Kind noch so oft zu stillen und es dürfe nicht so sein und ich bin auch wirklich ziemlich müde und fertig, kriege kaum den Haushalt etc. geschafft. Alle mit denen ich rede haben das anders (Kind schläft durch - durchorganisierter Haushalt - alles klappt) - ich fühle mich grad total überfordert und total unfähig und auch als sehr schlechte Mutter. Manchmal bin ich auch etwas gereizt gegenüber meinem Kind, weil ich so wenig Schlaf bekomme. Die Schwiegermutter meint immer, sie hätte damals alles alleine geregelt, Baby, Haushalt, Essen etc. wäre alles super gewesen, ich weiss nicht wie sie das schaffte, bei mir klappt alles nur so grade eben oder auch gar nicht, obwohl ich einen Mann an meiner Seite habe, der viel hilft und doch herrscht bei uns das Chaos. Hier in einem anderen Forum wurde auch von Experten geschrieben, das ein Kind in diesem Alter durchschlafen soll, weil man sonst auch ein Zeitfenster verpasst und es immer schwieriger wird es an einen durchgehenden Schlaf zu gewöhnen bzw. das man es weniger stillt bzw. gar nicht mehr nachts. Nun denke ich ich mache alles falsch. Momentan ist mein Kind auch sehr anstrengend, sie weint viel auch tagsüber, schläft sehr schlecht (ist nachts manchmal ein/zwei Stunden wach) und kommt nur durch die Brust ein wenig zur Ruhe Tagsüber will sie immer die volle Aufmerksamkeit, ich komme zu nichts mehr. Sie reisst auch ziemlich an allen Haaren, die sie zu packen bekommt, ist dies normal? Auch wenn sie mir ins Gesicht packt, dann macht sie das erst mit der flachen Hand, die sich dann zusammenballt und dann kratzt sie einen. Ob sie irgendwie böse auf mich ist? Momentan isst sie nachmittags ein halbes Glas Babykost (Gemüse/Kartoffelbrei ca. 95 g) und abends ein kleines Gläschen Apfel (125 g), aber mehr isst sie noch nicht an Beikost, ist das zu wenig? An manchen Tagen mag sie aber auch wieder nur sehr wenig essen, dann kommen wir nicht auf die Mengen die ich oben nannte. Ist dies ein Problem? Mache ich etwas falsch? Wenn ja bitte sagen Sie mir, wie ich besser handele und es besser mache, versäume ich etwas bei meinem Kind oder erziehe es falsch? Kriegt sie einen Schaden? Dankeschön für eine Antwort von einer verzweifelten Mutter.
Liebe liabewölfin, lass dich erst einmal virtuell umarmen, wie einsam musst Du dich fühlen, Du Arme. Du machst NICHTS falsch und dein Kind ist VÖLLIG normal! JAAAA, es ist absolut ok!! Ganz im Gegenteil: Das Einschlafstillen ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Dein Kind muss in diesem Alter einfach auch viel verarbeiten und schläft deshalb jetzt noch schlechter als zuvor. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es ist halt einfach eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als "Feind", der mich "drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes "Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von "stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss. Ganz llliebe Grüße Biggi
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