Frage: Abstilllen

Hallo :) vielen Dank vorab für die tolle Hilfe, die Sie hier immer geben! Und Sorry schon mal für den folgenden Roman :D Ich hoffe, Sie können mir ein weiteres Mal helfen. Mein Sohn hat am 01.07 diesen Jahres seinen ersten Geburtstag gefeiert. Er wurde ein halbes Jahr voll gestillt. Das Stillen haben wir bisher, ganz ohne Zwang, auf zwei Male am Tag - zu den Schlafenszeiten - reduziert. Alles soweit so gut. Sie rieten mir in meinem ersten Frage-Post, sofern ich es körperlich kann und es auch sonst keine Einwände gäbe, könnte ich das fortfahren, bis er sich selber abstillt (Alle lagen mir in den Ohren, ich muss “jetzt endlich mal abstillen“) Und das wollte ich auch. Jetzt mache ich mir doch Gedanken. Mein Sohn wird ab 01.12.2019 in die Kita gehen und ich muss/ darf/ kann ab Januar nächsten Jahres wieder in Teilzeit arbeiten. Ich bin gelernte Fahrzeuglackiererin. Ich habe Sorge, dass er durch die ungesunden, teils giftigen Dämpfe (die der Körper trotz Schutzmaßnahmen wie Maske, Anzug etc. teilweise aufnimmt) irgendwie Schaden nimmt. Deshalb habe ich mir zum Ziel gesetzt, bis dahin abzustillen. Jetzt meine Fragen Finden Sie die Sorge berechtigt? Wenn ja, wie kann ich ihm das möglichst liebevoll abgewöhnen? Wie lange dauert dieses Entwöhnen erfahrungsgemäß? (Um rechtzeitig zu beginnen) Ich habe selber schon ein paar Mal versucht, ihn ohne Stillen zum Schlafen zu bringen. Aber ich bin nicht sicher, wie ich vorgehen muss. Ich kann ihn müde ins Bett legen, aber bis er nicht die Brust sieht, krabbelt er immer im Bett rum, steht auf, klettert umher... (schläft bei mir im großen Bett). Erst wenn ich sie auspacke, scheint dass für ihn der Startschuss zum Schlafen gehen zu sein. Als würde sie es einleiten. Ich hoffe, Sie wissen was ich meine. Ich liebe das Stillen, es schafft eine intime Verbundenheit! Aber ich könnte mich glaube ich nicht dazu durch ringen, in weiter zu stillen, wenn ich das Gefühl habe, er nimmt diese Substanzen zu sich. Es fällt mir echt schwer, wenn ich mir vorstelle, so nicht mehr mit ihm verbunden zu sein. Vor allem, weil er es auch genießt. Ich freue mich, wenn Sie mir helfen. Liebe Grüße NOAHS ARCHE

von ArcheNoah am 06.09.2019, 02:31



Antwort auf: Abstilllen

Liebe NOAHS ARCHE, in deiner Firma muss es eine Fachkraft für Arbeitssicherheit geben, die für solche Fragen zuständig ist und Zugang zu den Informationen über Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und Gefahrstoffverordnung hat. Am besten wendest Du dich an die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit oder an das Gewerbeaufsichtsamt, dort bekommst Du ganz genaue Informationen. Wenn Du abstillen möchtest, versuche bitte, Dir viel Zeit zu lassen. Sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe. Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Ich persönlich würde langsam abstillen, da dein Kind sich dann langsam umstellen kann, auch für Deine Brust ist das besser. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.09.2019