Frage: Abstillen

Hallo Biggi, mein Sohn ist knapp 14 Monate und ich würde wirklich gerne langsam abstillen. Eigentlich wollte ich nur 6 Monate stillen, aber dadurch das er nie eine Flasche angenommen hat, Stille ich immernoch. Am Tag stillen wir noch vor dem Mittagsschlaf, das wird sich ja dann sicher erledigen wenn er ab August in die Krippe kommt. Er wird dann noch abends vor der schlafen und nachts zwischen 1-3 (manchmal auch mehr) gestillt. Ich biete ihn nachts wenn er aufwacht immer zuerst wasser an, manchmal klappt es sogar und er legt sich danach wieder hin und schläft. Meistens will er aber kein wasser und schreit dann solange bis ich ihn Stille. Nur mag ich langsam wirklich nicht mehr. Ich fühle mich einfach nur noch unwohl und genervt dabei. Wir schlafen im Familienbett und ich überlege mittlerweile ob ich ihn in sein Bett, das in unserem Schlafzimmer steht, ausquatiere in der Hoffnung dass er endlich mal besser schläft.. Ich bin langsam ratlos und hoffe du kannst mir etwas weiterhelfen. Liebe Grüße Katrin

von Katrin95 am 04.07.2022, 16:37



Antwort auf: Abstillen

Liebe Katrin, das Wichtigste ist jetzt, dass du fest zu deinem Entschluss stehst. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird dein Kind diese Zweifel spüren und du wirst weiterhin „schwach" werden. Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Baby ein leibgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Baby das auch. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Dein Sohn wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Sohn ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. Liebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 04.07.2022



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