Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abstillen

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Hallo! unser Sohn ist zwischenzeitlich 7 Monate alt und ich versuche seit fuenf Wochen langsam abzustillen, da ich solche Rueckenprobleme habe und mir alternative Mittel kaum mehr helfen und ich zur normalen Medizin zurueckgreifen muesste. Ich moechte aber nicht von heute auf morgen im Schnellverfahren abstillen. Meine Hebamme hat mir geraten, langsam abzustillen, was ich auch bis heute gemacht habe. Eine Frage habe ich nun: Ich stille derzeit in der Frueh (gegen 5Uhr Morgens) und am Nachmittag (nur fuenf Minuten, da der Kleine meist dabei einschlaeft). Die abendliche Stillmahlzeit (gegen 20Uhr) habe ich durch die Flasche abgeloest (210ml Folgemilch). Muss ich nun die 5Uhr Mahlzeit auch mit Folgemilch abloesen? und wieviel Milch (Folgemilch) braucht denn unser Sohn nun am Tag, wenn er Morgens(um 8.30Uhr / Obst-Getreide-Brei), Mittags (13.Uhr /Gemuese od.Fleischmenue), Nachmittags ( 15.30Uhr / Obstbrei oder Banane) und Abends einen Brei(18.00Uhr /Milch-Getreide-Brei) bekommt? Vor allem: wieviel Fluessigkeit muss ich nun dazufuettern, wenn unser Sohn nicht mehr gestillt wird? (Wasser/Fencheltee?) Oder stillt sich unser Kleiner irgendwann selber ab????? Vielen Dank vorab fuer Ihre Antwort, lg, DeborahB


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? Liebe Deborah, es ist ein sehr weit verbreiteter Irrtum, dass stillende Frauen nicht auf die „normale" Medizin zurückgreifen dürften. Es gibt in fast jeder Situation stillverträgliche Medikamente und wenn Sie nur aus Furcht vor den eventuellen Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie abstillen wollen, dann sollte sich Ihr Arzt besser genau erkundigen, welche stillverträglichen Lösungen es gibt. Bei Unklarheiten kann sich jeder Ärztin/Arzt im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30308111) erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für ÄrztInnen zu Medikamentenfragen usw. in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Ein selbstbestimmtes Abstillen wird kaum vor dem ersten Geburtstag erfolgen, sondern ist irgendwann zwischen dem zweiten und vierten Geburtstag des Kindes zu erwarten und bis dahin ist es bei Ihrem Kind ja noch ein wenig hin. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird entsprechend häufig gestillt, ist andere Milch nicht notwendig. Wird seltener gestillt, braucht das Kind einen Ersatz für die Muttermilch, entweder Milchbrei oder künstliche Säuglingsnahrung. Dabei ist aus ernährungsphysiologischer Sicht keine Folgenahrung notwendig, im Gegenteil: Eine Pre-Nahrung kann während des gesamten ersten Lebensjahres gegeben werden. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Ein ganz normaler Becher ist vollkommen ausreichend, es muss kein besonderer Trinklernbecher sein, auch die Flasche ist kein Muss. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie einfach Geduld, dein Kind wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Baby dennoch nicht mehr trinken mag, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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