Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen und schlafen gehen?

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Frage: Abstillen und schlafen gehen?

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Hallo miteinander! Ich habe ein paar Fragen bezüglich abstillen und einschlagen. Meine Tochter ist jetzt 21 Monate alt und wird noch immer zusätzlich gestillt. Ich habe mich von Anfang an nach meiner Tochter gerichtet und ganz nach ihren Bedürfnissen gestillt, auch wenn es mal stündlich war. Sie hat aber schon von Anfang an immer sehr lange für eine Stillmahlzeit gebraucht (45-90min). Weil mir das in der Nacht oft zu lange war, hab ich mich mit ihr zusammen hingelegt und sie ist an der Brust eingeschlafen. Wenn sie in der Nacht aufgewacht ist, hab ich mich wieder zu ihr gelegt. Als sie 6 Monate war, habe ich auf nerviges Anraten der Omas mit dem zufüttern begonnen, was dazu geführt hat, das sie schlechter geschlafen hat und dann nur noch knatschig war. Also habe ich mich wieder nach ihr gerichtet und sie soviel essen lassen, wie sie wollte und denn Rest gestillt. Ich habe gedacht, das sie von selbst immer mehr ist und weniger trinkt, und sich somit selbst abstillt.... ist aber nicht der Fall. Also lasse ich sie jetzt morgens nach dem aufstehen, abends vor dem Bett gehen (dabei schläft sie ja dann auch ein), in der Nacht und einmal mittags trinken (Mittagsschlaf). Aber es ist immer so ein Kampf wenn sie sonst nicht trinken darf. Jetzt war sie ein paar Tage krank (Erkältung) und weil sie nichts essen wollte habe ich sie den ganzen Tag gestillt (hat sich dann auch schnell erholt). Nur will sie jetzt wieder den ganzen Tag gestillt werden. Ich weiß jetzt einfach nicht mehr weiter, denn sie macht keine Anstalten sich selbst abzustillen und ich wollte sie sicher nicht von heute auf morgen abstillen. Ich dachte auch durch Ablenkung würde sie nicht dran denken, deshalb sind wir in einer Gruppe mit Kindern in ihrem Alter (Eltern Kind Gruppe). Dort wird dann auch gefrühstückt. Ich dachte, wenn sie sieht, das die anderen Kinder auch essen, dann macht ihr das mehr Spaß, aber selbst dort ißt sie nur eine Kleinigkeit und möchte dann wieder an die Brust. Zusätzlich konnte ich mir dann von sieben Müttern anhören das ich sie ja nie loskriege von der Brust..... Und wie schon gesagt, dauert das stillen bei ihr sehr lange, das heißt, wenn ich sie um 8Uhr stille (dauert bis ca. 8Uhr45), dann möchte sie um 10Uhr wieder gestillt werden. Biete ich ihr was zum essen an lehnt sie ab. Bei einem Apfel ist sie mal ein Viertel, bei einer Banane oder einem Joghurt ungefähr die hälfte... Wenn sie mal einen guten Tag hat und sich bei einer Mahlzeit mal satt ißt, hält sie locker4-5 Stunden ohne stillen aus, trinkt brav und schläft dann auch länger. Bin wirklich für jeden Rat dankbar, denn in meiner Umgebung ist das längste was gestillt wurde 3 Monate (auch schon mit zufüttern). Und wer hat Tipps, wie ich sie zum schlafen bewegen kann, ohne zu stillen. Denn mittags trinkt, oder nuckelt sie eine Stunde an der Brust und döst da so vor sich hin, und wenn sie fertig ist steht sie wieder auf. Vielen lieben Dank im voraus, Heike


Biggi Welter

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Liebe Heike, ich habe jetzt nicht den ultimativen Tipp für dich, aber ich möchte dich zumindest trösten. Das Verhalten deines Kindes ist NORMAL; auch wenn es wenig langzeitgestillte Kinder gibt. Ganz wichtig: das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe - Dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen " ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. Die Idee der frühen Entwöhnung ist ein Produkt unserer Kultur. Ein Kind befindet sich zwischen ein und drei Jahren in einer Phase des Überganges von totaler Abhängigkeit von der Mutter zu relativer Unabhängigkeit von ihr. Einige Bedürfnisse in dieser Übergangsphase, besonders die nach Sicherheit und Zuwendung werden sehr gut beim Stillen gedeckt. Das Entwöhnen von der Brust ist nur einer von vielen Wegen, durch die sich das Kind langsam löst. Es wird sich, wenn die Zeit dafür reif ist, von selbst entwöhnen Die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) lautet, dass JEDES Kind (auch die Kinder, die in unserer westlichen Welt aufwachsen) mindestens zwei Jahre gestillt werden sollte und deine Tochter ist noch deutlich jünger als zwei. Jedes Kind stillt sich irgendwann ab. Wird die Entscheidung über den Zeitpunkt des Abstillens dem Kind überlassen, dann fällt das Abstillen meist in den Zeitraum zwischen zwei und vier Jahren. Ebensowenig ist es ungewöhnlich, dass ein Kleinkind nachts aufwacht. Wäre es übrigens sooo außergewöhnlich, dass ein Baby oder Kleinkind nachts aufwacht, dann gäbe es wohl kaum eine solche Flut von Ratgeberbüchern, was zu tun sei, um das Kind zum Durchschlafen zu bringen. Allein die Tatsache, dass Bücher zu diesem Thema in riesigen Mengen verkauft werden zeigt, dass es wohl der „Normalzustand" ist, dass kleine Kinder nun einmal nicht durchschlafen. Für ein Kind ist das Stillen viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Abstillen bedeutet daher auch mehr als das reine Ersetzen einer Nahrung durch eine andere. Im Alter deiner Tochter ist es dem Kind auch sehr bewusst, dass Stillen mehr als nur Trinken bedeutet. Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) und im Buchhandel erhältlich ist. Viele Babys schlafen an der Brust ein und wollen die Nähe und Brust der Mutter. Es fällt ihnen so einfach leichter, den Übergang vom wachen Zustand in den Schlaf zu finden. Ein bisschen unheimlich kann das ja schon sein, so die Kontrolle abzugeben und einzuschlafen. Du kannst versuchen dein abendliches Ritual zu ändern und dann bringt vielleicht der Papa seine Tochter ins Bett. Da er keine Brust hat, aber sicher auch gut kuscheln, singen, Geschichte erzählen oder vorlesen (auch schon bei kleinen Kindern) usw. kann, lässt sich deine Tochter möglicherweise nach ein paar „Anläufen“ auch gerne von ihm ins Bett bringen. Auch Babys können schon gut zwischen Mama und Papa unterscheiden und sich auf diese beiden verschiedenen Persönlichkeiten einstellen. Du kannst auch versuchen deine Kleine liebevoll und mit viel Kuscheln ins Bett zu bringen und die Zeit an der Brust jedes Mal ein bisschen kürzer werden zu lassen. Letztendlich musst Du ausprobieren, mit welcher Vorgehensweise Du und dein Kind am besten zurecht kommt. LLLiebe Grüße Biggi


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