Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen nach Abpumpen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen nach Abpumpen

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Hallo Biggi, ich habe einen 5 Mo alten Sohn (Frühchen) und möchte nun abstillen. Ich stille voll, aber über den Weg der Milchpumpe und Flasche. Meine Frauenärztin fragte mich, ob die Brust hart wäre. Als ich bejate, meinte sie, dass ich nicht mehr pumpen dürfte und das Mittel Pravidel nehmen soll. Nun weiß ich nicht, was sie genau mit "hart" meinte. Nach dem Pumpen ist die Brust weich und wenn sie voll ist, hart. Ausstreichen geht bei meiner Brust nicht. Außer 3-4 Tropfen kommt da nichts. Außerdem habe ich Angst vor den Nebenwirkungen. Kann man trotz Pumpen langsam abstillen, etwa durch längere Pausen zwischen dem Pumpen und Pfefferminztee? Liebe Grüße, Jana


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Liebe Jana, zunächst zu den Prolaktinhemmern. Über diese Medikamente und vor allem über ihre möglichen Nebenwirkungen ließe sich ein ganzes Buch schreiben…. Tatsache ist, dass Bromocriptin (Handelname in Deutschland z.B. Pravidel) in den USA schon lange nicht mehr als Abstillmittel zugelassen ist und dass die Wirkung von Prolaktionhemmern nach der unmittelbaren Neugeborenenperiode nicht nachgewiesen ist. Nach 5 Monaten Stillzeit ist ein Abstillen mit einem Prolaktinhemmer keineswegs mehr sinnvoll (da wirkungslos abgesehen von den Nebenwirkungen). In „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann 6. Auflage 2001 steht dazu Folgendes: „Zum Abstillen ist vor allem Bromocriptin eingesetzt worden. Angesichts möglicher Risiken für die Mutter soll es nicht mehr routinemäßig zu diesem Zweck genommen werden (Arzneimittelkommission 1989). Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin zum Abstillen zurückgezogen (Herings 1995). Statt dessen sollen physikalische Maßnahmen wie gut sitzende, unterstützende Bekleidung sowie Kühlung und Entleerung bis zur Erleichterung den Vorzug gegenüber Ergotaminderivaten erhalten. Bei Mastitis ist Bettruhe, häufiges Entleeren mit Wärmeanwendung vorher und Kälte nachher sowie ggf. antibiotische Therapie zu empfehlen. Hochbinden der Brust wird wegen der Gefahr eines Milchstaus nicht mehr empfohlen." Nun zum vollständigen Abstillen deines Kindes. Sobald sich die Brust gespannt anfühlt oder schmerzt, solltest Du entweder gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass die Spannung nachlässt oder (falls die Brust nicht gestaut ist und „nur“ schmerzt) die Brust kühlen. Bitte streiche wirklich nicht mehr aus, als unbedingt notwendig, sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt. Deine Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern und schließlich ganz einstellen., aber sie braucht etwas Zeit dazu. Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Falls Du dich für naturheilkundliche oder homöopathische Mittel zur Unterstützung des Abstillprozesses interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi


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